Einsatzkommando Cobra (EKO Cobra)

 Hubschrauber mit Cobra-Beamten
Hubschrauber mit Cobra-Beamten
© BMI

Zu den Aufgabenbereichen des EKO Cobra zählen:

  • Terrorbekämpfung in enger Kooperation mit dem polizeilichen Staaatsschutz
  • Operative Einsätze kriminalpolizeilicher Art (Geisellagen, Amoklagen, etc.)
  • Personenschutz
  • Sicherungsdienst an Bord österreichischer Luftfahrzeuge (Air-Marshal)
  • Schutz österreichischer Missionen im Ausland
  • Rückführungen auf dem Luftweg
  • Polizeitaucher
  • Wertetransportsicherungen der Österreichischen Nationalbank (OeNB)
  • Spezialtechnik, unter anderem Drohnenabwehr

Aufnahme und Ausbildung

Wer Teil der Eliteeinheit sein möchte, braucht starke Nerven, Ausdauer und eiserne Disziplin: Nach mindestens zwei Jahren Berufserfahrung als Polizisten können sich Interessenten- unabhängig von Alter und Geschlecht- bei dem österreichweiten Auswahlverfahren bewerben. Die Aufnahmekriterien sind für Männer und Frauen gleich.
Die Interessierten müssen sich körperlich und geistig in einer absoluten Topverfassung befinden. Führerschein der Klasse B sowie keine disziplinären Beanstandungen sind ebenso Voraussetzungen für eine Bewerbung.

Aufnahmeprüfung

Das Auswahlverfahren findet im Cobra-Stützpunkt in Wiener Neustadt statt. Es beinhaltet eine sportliche Vorselektion. Erst nach positiver Absolvierung werden die übrigen Beamten zu einem Hindernis- und Schießparcours zugelassen. Die Bewerber werden nach ihrer Leistung in einer Rangliste gereiht. Die Besten werden zu einem weiteren Aufnahmetest geladen. Dort müssen sie sich einer sportmedizinischen Untersuchung und einem umfangreichen psychologischen Eignungstest unterziehen. Abschließend müssen sich die Anwärter noch einer Kommission stellen.

Je nach Bedarf werden die besten 20 bis 30 Anwärter in die nächste Ausbildungseinheit aufgenommen. Für sie beginnt eine sechsmonatige Grundausbildung.

Nach der bestandenen Grundausbildung beherrschen die fertigen Einsatzbeamten die erforderlichen Fertigkeiten im Schießen, in der Taktik und Seiltechnik sowie im Nahkampf. Aufbauend auf diesem Grundgerüst werden die Beamten je nach ihren Stärken und ihrer Eignung für eine oder mehrere Spezialisierungen ausgebildet.

Einsatztaucher

Er sucht nach Beweis- und Tatmitteln (z.B. Waffen) und vermissten Personen in Österreichs Gewässern, kämpft gegen Strömung und schlechte Sicht und taucht sogar unter Eis. In bis zu 100 Metern Tiefe findet er häufig das letzte fehlende Puzzleteil bei einem Kriminalfall. Als Kampfschwimmer geht er gegen Bedrohungen im und auf dem Wasser vor. Routine kennt er nicht. Jeder Einsatz ist anders. Ständige Trainingseinheiten und Fortbildungen sind für die Bewältigung der schwierigen Einsätze erforderlich. Jeder Tauchgang erfordert mentale Stärke und Belastbarkeit. Pro Jahr werden die Einsatztaucher von den Polizeidienststellen dutzende Male angefordert.

Fallschirmspringer

Neben den Hubschraubern stehen dem BMI speziell ausgebildete Fallschirmspringer als taktisches Einsatzmittel aus der Luft zur Verfügung. Seit 1988 gibt es die Fallschirmspringerausbildung beim EKO Cobra. Das lautlose Eingleiten auf Zielobjekte aus großen Höhen und Entfernungen, das Landen auf Hausdächern, in verbauten Gebieten und in alpinen Regionen sind das Spezialgebiet des Fallschirmspringers des EKO Cobra.

Präzisionsschütze

Aus großer Entfernung beobachtet er die Lage. Er muss seine Atmung kontrollieren, in jeder Situation ruhig bleiben, alle äußeren Faktoren mit einberechnen, um sein Ziel auch aus großer Distanz präzise zu treffen. Und er hat nur eine Chance. Schuss! Der Präzisionsschütze arbeitet im Team: einer bedient die Waffe, der andere beobachtet und analysiert die Lage. Ausdauer, Konzentration und Selbstdisziplin werden schon in der Ausbildung trainiert.

Hundeführer

Ein starkes Team: Gemeinsam mit seinem vierbeinigen Kameraden ist der Hundeführer bei besonderen Einsätzen vor Ort. Ein überraschender Angriff zum richtigen Zeitpunkt, der Hund fixiert die Zielperson und ermöglicht den Zugriffskräften weitere Aktionen. Zugriffshunde beim EKO Cobra helfen, die Gefahren für bedrohte Personen, das Gegenüber und die Einsatzbeamten herabzusetzen. Diensthunde verbringen meist ihr ganzes Leben bei ihrem Hundeführer, sie sind Freunde fürs Leben.

Personenschützer

So nah wie notwendig und so weit weg wie möglich. Immer im Fokus: die Schutzperson. Der Personenschützer des EKO Cobra nimmt weder Rücksicht auf den Angreifer, noch auf die eigene Person. Der Personenschutz ist längst nicht so glamourös wie im Film „Bodyguard“ mit Kevin Costner und Whitney Houston. Im Gegenteil: Das Leben anderer Menschen zu schützen, ist harte Arbeit. Bei jedem Einsatz ein Muss: Vertrauen, Diskretion und Respekt gegenüber der Schutzperson.

Seiltechniker

Er klettert auf Gebäudefassaden, seilt sich vom Hubschrauber ab und begibt sich in unwegsames Terrain. In schwindelerregender Höhe erreicht er auch ungesichert sein Ziel. Höchste Konzentration und blindes Vertrauen seinen Kollegen gegenüber wird bei dieser herausfordernden Spezialisierung vorausgesetzt. Diese Spezialverwendung umfasst Seiltechnik, Alpinwesen und „Flugbeobachter für sicherheitspolizeiliche Sondereinsätze“.

Air-Marshal

Niemand kennt ihn, niemand weiß von seiner Anwesenheit. Und Trotzdem: die Wahrscheinlichkeit, im Flugzeug neben einem „Undercover-Polizisten“ zu sitzen, ist sehr hoch. Sein Auftrag: Passagiere, Besatzung und Maschine in der Luft schützen und mögliche Gefahren abwehren. Im Ernstfall bedeutet das, Flugzeugentführungen zu verhindern, Angreifer zu überwältigen und Menschenleben zu retten. In Österreich werden die „Spezialflugbegleiter“ seit 1981 beim Einsatzkommando Cobra/DSE ausgebildet.