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Kriegsgräberfürsorge: Künftig intensive Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland

Die Abteilung für Historische Angelegenheiten des Innenministeriums und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterzeichneten im April 2024 ein Memorandum of Understanding, um die Zusammenarbeit in der Kriegsgräberfürsorge zwischen Österreich und Deutschland zu intensivieren.

Die für Kriegsgräberfürsorge befasste Abteilung "Historische Angelegenheiten" des Bundesministeriums für Inneres (BMI) besuchte am 25. und 26. April 2024 mit einer Delegation den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) in Kassel. Der Volksbund ist eine humanitäre Organisation, die sich seit 1954 im Auftrag der Deutschen Bundesregierung der Aufgabe widmet, Gräber des 1. und 2. Weltkriegs im Ausland zu suchen und Überreste zu bergen, sie würdig zu bestatten und diese Gräber zu pflegen.

Zentraler Bestandteil des Besuchs war die Unterzeichnung einer bilateralen Vereinbarung zwischen BMI und VDK durch VDK-Generalsekretär Dirk Backen und BMI-Abteilungsleiter Stephan Mlczoch, mit der erstmals eine strukturierte und intensive Zusammenarbeit zwischen den in Österreich und Deutschland zuständigen Stellen für die Kriegsgräberfürsorge etabliert wurde.

Stärkere Zusammenarbeit

Zentrale Punkte der Vereinbarung sind die Erfassung und die historisch-wissenschaftliche Aufarbeitung von Kriegsgräberanlagen in Österreich sowie die Entwicklung und gemeinsame Pflege der Gedenkkultur und der Bildungsarbeit. Mit Bildungsprogrammen und Ausstellungen, insbesondere auch im Bereich der Jugendarbeit, soll es künftigen Generationen beim Besuch einer Kriegsgräberanlage ermöglicht werden, anhand der Schicksale von dort bestatteten Kriegstoten über das Kriegsgeschehen zu lernen und sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Ein weiteres wichtiges Thema war die bevorstehende Übergabe der letzten großen vom Volksbund in Österreich betreuten Kriegsgräberanlage, der Gruppe 97 am Wiener Zentralfriedhof, in der rund 7.300 Kriegstote des Zweiten Weltkriegs bestattet sind. Mit Jänner 2025 wird diese Anlage an die Republik Österreich zurückgegeben und in die Obhut des Innenministeriums zur weiteren Pflege und Erhaltung übertragen.

Die Übergabe der Gruppe 97 an die im Innenministerium beheimatete staatliche Kriegs- und Opfergräberfürsorge bildet den Startschuss für das große Gedenkjahr 2025, welches das 80. Jubiläum von Kriegsende und Befreiung markiert. "Österreich kommt so seiner historischen Verantwortung nach, indem am Wiener Zentralfriedhof in den kommenden Jahren ein zeitgemäßer Gedenk- und Erinnerungsort für eine kritische und bewusste Auseinandersetzung mit der Vergangenheit etabliert wird", sagte Abteilungsleiter Stephan Mlczoch.

Unterzeichnung der Zusammenarbeitserklärung durch BMI-Abteilungsleiter Stephan Mlczoch und VDK-Generalsekretär Dirk Backen.
Foto: ©  Volksbund/Söder
Gruppenfoto der Delegation mit Führungskräften des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Foto: ©  Volksbund/Söder

Artikel Nr: 26846 vom Freitag, 26. April 2024, 16:00 Uhr
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