Kriminaldienst

Kriminalisten des Jahres

Ermittlerteams des Bundeskriminalamts und der Landeskriminalämter Wien, Niederösterreich und Salzburg wurden für außergewöhnliche Leistungen mit dem Preis „Kriminalist 2021 “ ausgezeichnet.

Alfred Ellinger, Präsident der Vereinigung der Kriminalisten (links oben) mit den Gewinnern des Awards Kriminalist 2021.
Alfred Ellinger, Präsident der Vereinigung der Kriminalisten (links oben)
mit den Gewinnern des Awards Kriminalist 2021.
© Ferdinand Germadnik

Komplexe Straftaten organisierter Krimineller werden nicht wie in den Fernsehkrimis von einem Kommissar oder einer Kommissarin allein gelöst, sondern es bedarf oft dienststellenübergreifender Ermittlerteams, die mit großem Aufwand, moderner Technik und grenzüberschreitender Zusammenarbeit die Kriminalfälle lösen.

„Kriminalist 2021“.

Ein Ermittlerteam des Bundeskriminalamts (BK) und des Landeskriminalamts (LKA) Niederösterreich zerschlug eine Bande, die über Online-Plattformen potenziellen Kapitalanlegern hohe Gewinne versprochen hatte. Tausende Menschen in mehreren Staaten wurden Opfer; der Schaden betrug über 200 Millionen Euro. Für die Aufklärung dieses komplexen Falles wurde die Ermittlergruppe am 15. Oktober 2021 im Wiener Rathaus mit dem Award „Kriminalist 2021“ ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2004 von der „Vereinigung österreichischer Kriminalisten“ verliehen.
Der zweite Platz ging an Ermittler des LKA Salzburg, die einen besonders brutalen Raubüberfall aufgeklärt hatten. Zwei Männer überfielen in Salzburg das Privathaus eines Juwelierehepaares. Sie misshandelten ihre Opfer, zwangen die Frau, Schmuck und andere Wertsachen aus dem Geschäft zu holen, legten im Wohnhaus Feuer und ließen die gefesselten Opfer in einem Fluchtfahrzeug im Wald zurück.
Auf den dritten Platz gereiht wurden Kriminalisten des LKA Wien. Ihnen gelang es, einen Rechtsextremisten zu überführen, der als Freigänger der Justizanstalt Wien-Simmering große Mengen an Suchtgift, vor allem Amphetamine, von Deutschland nach Österreich geschmuggelt hatte. Den Gewinn aus den Drogengeschäften verwendete er unter anderem für den Erwerb illegaler Waffen, die er an Kriminelle und Extremisten weiterverkaufte.

Lebenswerk.

Chefinspektor Ernst Sramek (†) wurde für sein Lebenswerk posthum mit dem „Ernst-Hinterberger-Preis“ ausgezeichnet. Sramek trat 1978 in die Gendarmerie ein, versah Dienst im GP Traiskirchen und wechselte in das LKA Niederösterreich. Ab 1995 arbeitete er in der damaligen Abteilung II/8 (Kriminalpolizei/Interpol) im BMI. Nach der Gründung des Bundeskriminalamts leitete er ab September 2003 die Außenstelle Ost II des Büros II/BK/5.3 (Verdeckte Ermittlungen). Chefinspektor Sramek starb am 10. Juni 2021 im Alter von 61 Jahren.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 11-12/2021

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