Gedenkstätten für Exekutivbeamte (10)

Opfer von Flugunglücken

In der 67-jährigen Geschichte der Abteilung Flugpolizei im BMI kam es zu einigen tragischen Flugunglücken. Gedenkstätten erinnern an die dabei ums Leben gekommenen Exekutivbediensteten.

Gedenkstein für die drei Opfer des Hubschrauberabsturzes vor 50 Jahren in Pfalzau, Gemeinde Pressbaum in Niederösterreich.
Gedenkstein für die drei Opfer des Hubschrauberabsturzes vor
50 Jahren in Pfalzau, Gemeinde Pressbaum in Niederösterreich.
© Werner Sabitzer

Vor 50 Jahren, am 14. November 1971, startete in der Flugeinsatzstelle Wien-Meidling ein Hubschrauber der Flugpolizei des Bundesministeriums für Inneres (BMI), Marke Agusta Bell 47 J3B1 mit dem Ziel Innsbruck. An Bord befanden sich der Pilot Ludwig Kowarzik, der Kopilot Josef Pollack und Ministerialsekretär Dr. Rudolf Kofler. Gegen zwölf Uhr stürzte der Hubschrauber wegen eines Schadens im Heckrotorgetriebe in Pfalzau in der Gemeinde Pressbaum über einem Wald ab. Die drei Insassen kamen beim Aufprall ums Leben.
Amtsdirektor Ludwig Kowarzik (56) war ab 9. Jänner 1946 im BMI tätig und wurde aufgrund seiner fliegerischen Ausbildung und technischen Begabung am 1. Oktober 1963 zur Flugpolizei des BMI versetzt.
Bezirksinspektor Josef Pollack (48) wurde am 26. März 1923 in Rainfeld an der Gölsen geboren. Nach einer Schlosserlehre erwarb er die Segelflugberechtigungen und den Luftfahrerschein Klasse 1. Er arbeitete in den Wiener Neustädter Flugzeugwerken und wurde 1941 zur deutschen Luftwaffe einberufen und zum Fluglehrer ausgebildet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er in der Privatwirtschaft tätig und absolvierte die Ausbildung zum Werkmeister für Maschinenbau. 1950 trat er in die Bundesgendarmerie ein und versah Dienst in den Gendarmerieposten Purgstall an der Erlauf, Langau bei Gaming und Scheibbs. Im März 1956 wurde er zur Flugpolizei des BMI versetzt, wo er als Flugzeugmechaniker, Kraftfahrer, Einsatzpilot und Fluglehrer tätig war. Ab 1958 lebte er in Guntramsdorf. Im Juni 1965 hatte Pollack bei einem Startmanöver mit einem Hubschrauber mit montierten Schwimmern auf einem See bei Oeynhausen Glück. Der Helikopter wurde von einer Windböe erfasst, tauchte bei laufenden Rotorblättern kopfüber ins Wasser und sank. Pollack konnte sich und den mitfliegenden Mechaniker, der ein schlechter Schwimmer war, aus der Kanzel befreien und ans Ufer retten. Das Heck des verunglückten Hubschraubers hängt heute im Stiegenhaus der Flugpolizei in Wien-Meidling.
Ministerialoberkommissär Dr. Rudolf Kofler (33) trat nach dem Jus-Studium am 1. Juni 1967 als Konzeptsbeamter in die Bundespolizeidirektion Wien ein und wechselte am 1. März 1969 zur Flugpolizei des BMI.

Gedenkstein und Gedenkveranstaltung.

Ein knappes Jahr nach dem Unglück, am 1. November 1972, wurde etwa 50 Meter von der Absturzstelle entfernt in der Pfalzbergstraße ein Gedenkstein für die drei Verunglückten errichtet. Die Tafel auf dem Naturstein hat folgende in weiß gehaltene Inschrift: „Hier verunglückten / am 14.11.1971 / mit einem Hubschrauber / unsere Fliegerkameraden / Josef Pollack / Ludwig Kowarzik / Dr. Rudolf Kofler“
50 Jahre nach dem Flugunglück gab es am 2. November 2021 beim Gedenkstein in Pfalzau eine Gedenkveranstaltung, organisiert von der Abteilung II/7 (Flugpolizei) des BMI. Ministerialrat Mag. Peter Weichselbaum, stellvertretender Leiter der Abteilung Flugpolizei, moderierte die Veranstaltung. Pressbaums Pfarrer Mag. Johann Georg Herberstein, Polizeiseelsorger der Landespolizeidirektion Niederösterreich, sprach Gebete und Fürbitten für die verunglückten und aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Exekutivdienstes und der Sicherheitsverwaltung. Pressbaums Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner sprach Worte des Gedenkens und der Leiter der Abteilung Flugpolizei Christian Stella, MA, PhD hielt die Festrede. Mag. Renate Pollack, die Tochter des verunglückten Josef Pollack, sprach Dankesworte.
Unter den Teilnehmern befanden sich die pensionierten Piloten und Techniker der Flugpolizei, Amtsdirektor Regierungsrat Hubert Milchrahm und die Chefinspektoren Norbert Winter, Wilhelm Stastny, Rudolf Waser, Peter Strasser und Otto Müller, weiters der Kommandant des Bezirkspolizeikommandos Sankt Pölten-Land, Oberstleutnant Gerhard Pichler BA MA, der Kommandant der Polizeiinspektion Pressbaum, Kontrollinspektor Lars Haslinger und der Polizeiseelsorger der LPD Niederösterreich, Dr. Gerald Gruber.

Gedenktafel am Achensee.

Tragisches Flugunglück am Achensee: Gedenktafel an der Außenmauer Achenseehof-Kapelle.
Tragisches Flugunglück am
Achensee: Gedenktafel an der
Außenmauer Achenseehof-Kapelle.
© Christian Gschöpf

In der 67-jährigen Geschichte der Abteilung Flugpolizei gab es einige weitere tragische Flugunglücke. Einer der folgenschwersten war der Absturz eines Helikopters am 30. März 2011, gegen zehn Uhr, in den Achensee in Tirol. Dabei kamen drei österreichische Polizisten und ein Schweizer Grenzpolizist ums Leben. Es handelt sich um den Piloten Markus Pumpernick, Herbert Fürrutter und Stefan Lechner sowie um Stefan Steiner von der Grenzpolizei Schweiz, Hospitant bei der österreichischen Flugpolizei. Die vier Polizisten befanden sich auf einem Grenzüberwachungsflug im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen Schengen (AGM), als es über dem Achensee zum Unglück kam. Der in der Flugeinsatzstelle Innsbruck stationierte Hubschrauber EC 135 P2+ war kurz davor in Thiersee gelandet, um ein fünftes Besatzungsmitglied aussteigen zu lassen.
Chefinspektor Herbert Fürrutter trat nach der Mauerlehre und dem Präsenzdienst als 20-Jähriger in den Zollwachdienst ein. Nach dem EU-Beitritt Österreichs 1995 kam er zur Gendarmerie und versah zehn Jahre lang Dienst in der Polizeiinspektion Imst. 2006 wechselte er zur Organisations- und Einsatzabteilung des LPK Tirol nach Innsbruck. Ab 2009 war er für Angelegenheiten des Grenzdienstes und für Ausgleichsmaßnahmen verantwortlich. Er erwarb sich unter anderem Verdienste bei der Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Kollegen in Deutschland, Italien und der Schweiz.
Chefinspektor Markus Pumpernick (41) trat nach der Matura in die Gendarmerie ein und absolvierte ab 1997 die Pilotenausbildung in der Flugschule des BMI. Ab 1999 war er Einsatzpilot in der Flugeinsatzstelle Salzburg und ab August 1999 in der Flugeinsatzstelle Innsbruck, deren Leiter er 2003 wurde. Er galt als erfahrener und besonnener Pilot, flog über 4.000 Einsätze und absolvierte über 2.500 Flugstunden. Er entwickelte ein Flugdatenerfassungsprogramm und ein Fluginformationssystem.
Revierinspektor Stefan Lechner, Absolvent der Tourismusfachschule in Zell am Ziller, trat 1993 in die Gendarmerie ein und versah Dienst in Sölden, Kaltenbach, Zell am Ziller und zuletzt in der Polizeiinspektion Strass. 1998 wurde er in die alpine Einsatzgruppe des Bezirks Schwaz aufgenommen. 1999 wurde er Gendarmeriehochalpinist, 2009 Polizeibergführer und kurz darauf Flugretter.
Stabsadjunkt Stefan Steiner war Dienstchef für den Bereich Betäubungsmittel in der Grenzwachtregion III (Chur) des Eidgenössischen Grenzwachtkorps.
In Erinnerung an die vier Verunglückten wurde an der Außenmauer der Achenseehof-Kapelle eine Gedenktafel angebracht. Sie trägt die Inschrift: „Im Gedenken / an die am 30. März 2011 / bei einem Flugunglück / verstorbenen Polizisten / Markus Pumpernick / Flugpolizei BM.I / Herbert Fürrutter / Landespolizeikommando Tirol / Stephan Lechner / Landespolizeikommando Tirol / Stefan Steiner / Eidgenössisches Grenzwachtkorps / Bundesministerium für Inneres“
Bei einer Trauerveranstaltung am 16. April 2011 gedachte man der vier Toten vom Achensee. Innenministerin Dr. Maria Fekter und Tirols Landeshauptmann Günter Platter legten unter der Gedenktafel einen Kranz nieder.

Gedenkstein am Gößeck.

Gedenkstein am Gößeck in der Gemeinde Trofaiach: Erinnerung an den Hubschrauberabsturz vom 15. April 1986.
Gedenkstein am Gößeck in der
Gemeinde Trofaiach: Erinnerung
an den Hubschrauberabsturz vom
15. April 1986.
© Alpinpolizei Steiermark

Am späten Abend des 14. April 1986 wurden in Reiting in den Eisenerzer Alpen im Bezirk Leoben am Berg Notsignale gesichtet. Alpingendarmen begannen am nächsten Tag in der Früh mit einem Such- und Rettungseinsatz. Sie wurden unterstützt von einem Hubschrauber der Flugeinsatzstelle Graz, Marke Agusta Bell 206, Kennzeichen OE BXD. Starke Windböen erfassten den Helikopter. Er zerschellte am Berg und wurde von einer Lawine erfasst. Der erfahrene Pilot Abteilungsinspektor Alois Lang (48) und die beiden Flugretter, Bezirksinspektor Bernhard Radauer (44) und Revierinspektor Karl Neuhold (36) vom GP Eisenerz, kamen ums Leben.
Über Initiative von Gendarmeriebeamten wurde in der Nähe der Absturzstelle unterhalb des Gipfelkreuzes am Gößeck für die drei Opfer ein Gedenkstein errichtet. Auf einer Kupfertafel befinden sich die „Flammende Granate“, das Korpsabzeichen der Gendarmerie und folgende Inschrift: „Zum Gedenken / an den / Hubschrauberabsturz / am 15.4.1986 / Alois Lang • Karl Neuhold / Bernhard Radauer“
Bis 2015 machten Alpinpolizistinnen und -polizisten jedes Jahr am Unglückstag eine Bergtour zur Gedenkstätte.

 

Gedenkstein in Kleinhadersdorf.

Gedenkveranstaltung beim Gedenkstein in Kleinhadersdorf: Vier tote Exekutivbeamte bei einem Hubschrauberabsturz.
Gedenkveranstaltung beim Gedenkstein in Kleinhadersdorf:
Vier tote Exekutivbeamte bei einem Hubschrauberabsturz.
© Dieter Höller/LPD NÖ

Am 15. März 1997, um 2:10 Uhr, stürzte über einem Wald bei Kleinhadersdorf im Bezirk Mistelbach ein Hubschrauber der Flugpolizei, Marke AS 355 N, ab. Die vier Insassen kamen ums Leben. Es handelte sich um den Piloten Günter Winkler, Hauptmann Robert Biereder, Bezirksinspektor Ernst Bromberger und Revierinspektor Kurt Hengst. Die vier Exekutivbeamten befanden sich auf einem Grenzüberwachungsflug. Nach dem Unglück wurden die Grenzsicherungsflüge in der Nacht eingestellt und erst 2003 mit den neuen FLIR-Hubschraubern wieder aufgenommen.
Hauptmann Robert Biereder (35) trat 1982 in die Zollwache ein und schloss 1993 die Offiziersausbildung ab. 1995 wechselte er zur Bundesgendarmerie und war auch Flugbeobachter. Zuletzt leitete er das Referat Grenzdienst im Landesgendarmeriekommando (LGK) Niederösterreich.
Chefinspektor Günter Winkler (52) trat 1965 in die Gendarmerie ein. Er wurde Hubschrauberpilot und mehrfach für Lebensrettungen ausgezeichnet.
Revierinspektor Kurt Hengst (33) trat 1984 in die Wiener Sicherheitswache ein und versah Streifendienst in den SW-Abteilungen Meidling und Floridsdorf, danach kam er zur Alarmabteilung. Er war auch in der UN-Mission im Irak im Einsatz und versah zuletzt Dienst in der Flugeinsatzstelle Wien-Meidling. Er war Techniker im Wartungsbetrieb und machte eine Ausbildung als FLIR-Operator.
Bezirksinspektor Ing. Ernst Bromberger (35) war bei diesem Flug FLIR-Operator-Instructor. Er trat 1985 in die Wiener Sicherheitswache ein, versah Streifendienst in der SW-Abteilung Döbling, absolvierte den GAL für die Verwendungsgruppe B (A2), wurde dienstführender Beamter und arbeitete als Techniker im Wartungsbetrieb der Flugeinsatzstelle Wien-Meidling.
Kurz nach dem Unglück wurde 1997 in der Nähe der Absturzstelle in Kleinhadersdorf ein Gedenkstein für die vier Toten errichtet. Die dunkle Marmortafel auf einem Stein hat folgende Inschrift: „Hier verunglückten mit einem Hubschrauber am 15. März 1997 / Robert Biereder / Ernst Bromberger / Kurt Hengst / Günter Winkler / in Erfüllung ihrer Pflicht“
Am Jahrestag des Unglücks, dem 15. März 1998, gab es beim Gedenkstein eine Gedenkveranstaltung mit Innenminister Mag. Karl Schlögl, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Mag. Michael Sika und Spitzenkräften des Innenressorts. Anlässlich des 20. Jahrestages des Flugunglücks wurden am 17. März 2017 an der Gedenkstätte Kränze niedergelegt. Mag. Peter Weichselbaum erinnerte daran, dass die Verunglückten „Pioniere im Hinblick auf den Einsatz von Sonderhubschraubern mit Wärmebildkameras und Suchscheinwerfern“ gewesen seien und die Flugpolizei heute von diesem Pioniergeist profitiere.

Gedenkstein in Deutschlandsberg.

Zwei Tote nach missglückter Notlandung: Gedenkstein in Deutschlandsberg.
Zwei Tote nach missglückter
Notlandung: Gedenkstein in
Deutschlandsberg.
© LPD Steiermark

Am 10. März 2009 startete ein Hubschrauber der Flugpolizei vom Flughafen Graz-Thalerhof, um bei der Suche nach einem abgängigen Pensionisten zu unterstützen. Als der Pilot nach einer Zwischenlandung in der steirischen Bezirksstadt Deutschlandsberg mit der einmotorigen Ècureuil gegen 14:30 Uhr erneut abhob, kam es zu einem Leistungsabfall des Triebwerks. Der Pilot versuchte eine Notlandung auf einer Wiese. Der Helikopter stürzte aus niedriger Höhe ab. An Bord waren der Pilot Revierinspektor Günter Weiss (39) von der Flugeinsatzstelle Graz, der Flight-Operator Gruppeninspektor Alfred Grassmugg (52) und Revierinspektor Anton Haiderer (49) von der Polizeiinspektion Deutschlandsberg. Während Grassmugg verletzt überlebte, erlagen Weiss am Abend des Unglückstags und Haiderer sechs Tage später ihren schweren Verletzungen.
In Erinnerung an die beiden Toten wurde im Februar 2020 bei der Unglücksstelle an der Kreuzung Uferweg/Fürstin-Henriettenstraße ein Gedenkstein enthüllt. Polizeiseelsorger Peter Weberhofer nahm die Segnung vor. Der Gedenkstein besteht aus hellem Marmor. Auf einer Tafel befindet sich die Schrift: „Zum Gedenken / an die beim Hubschrauberabsturz am 10.03.2009 / im Dienst tödlich verunglückten / Polizeibeamten / GrInsp Anton Haiderer/ und / HS-Pilot Günter Weiss / Das / Landespolizeikommando für Steiermark / sowie die / Kollegen der PI Deutschlandsbert / und der / Flugeinsatzstelle Graz“
Bei einer Gedenkveranstaltung im Jahr 2019 erinnerte Ministerialrat Weichselbaum an die Toten: „Was wir heute zehn Jahre nach diesem tragischen Ereignis können, ist, diesen Beamten ein ehrendes Andenken zu bewahren“. Er sei stolz, dass hohe Repräsentanten des öffentlichen Lebens, des Landes Steiermark, der Stadtgemeinde Deutschlandsberg und der Sicherheitsbehörden an der Veranstaltung teilnehmen. „Damit bringen sie nicht nur gegenüber den Verstorbenen, sondern auch gegenüber deren Angehörigen ihre besondere Wertschätzung zum Ausdruck“, betonte Weichselbaum.

Gedenkstätte in Hinterglemm.

Gedenkstätte in Hinterglemm.
Gedenkstätte in
Hinterglemm.
© LPD Salzburg

Im Schwarzenachengraben bei Saalbach-Hinterglemm in Salzburg stürzte am 17. Mai 1981 ein Hubschrauber der Flugpolizei, Marke Agusta Bell 206, ab. Der Helikopter war bei schlechter Sicht mit dem Seil einer unmarkierten Materialseilbahn kollidiert. Alle drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Es handelte sich um den Piloten Alois Humer (37), Flugretter Bezirksinspektor Johann Hofer (37) von der Alpinen Einsatzgruppe Neukirchen und Flugbeobachter Abteilungsinspektor Karl Thaller (58) vom LGK Salzburg. Die Besatzung befand sich auf einem Suchflug nach einem vermissten Segelflugzeug.
500 Meter unterhalb der Absturzstelle erinnert eine Gedenkstätte an die Opfer des Unglücks. Die Gedenkstätte besteht aus einem kleinen Metallkreuz mit einem Edelweiß aus Metall. Darunter befindet sich eine vom Gendarmeriebeamten Willi Kastberger angefertigte Kupfertafel mit folgender Aufschrift: „Zum Gedenken an die / Hubschrauberbesatzung / Karl Thaler/ Johann Hofer / Alois Humer / † 17.5.1981“
Die Gedenkstätte wurde 2021 von Polizistinnen und Polizisten der PI Saalbach restauriert.

 

Gedenkstein im Bodental, Kärnten.

Gedenkstein für die beiden Opfer des Flugzeugabsturzes im Bodental in Kärnten am 11. März 1979.
Gedenkstein für die beiden Opfer des Flugzeug-
absturzes im Bodental in Kärnten am 11. März 1979.
© Michael Massaniger

Pilot Inspektor Johann Binder von der Flugeinsatzstelle Klagenfurt und Bezirksinspektor Hugo Leitner von der Verkehrsabteilung des LGK Kärnten in Krumpendorf als Flugbeobachter befanden sich am 11. März 1979 auf einem Überwachungsflug. Das Flächenflugzeug, eine einmotorige Cessna 182 stürzte im Vertatscha-Gebiet in der Nähe der „Heiligen Wand“ ab. Die beiden flugerfahrenen Exekutivbeamten kamen ums Leben.
In der Nähe der Absturzstelle erinnert ein Gedenkstein an die beiden Verunglückten. Der Gedenkstein wurde von der Gesellschaft der Gendarmeriefreunde Kärnten errichtet. Die Witwe von Hugo Leitner, Elisabeth Leitner, initiierte 30 Jahre später, am 19. September 2009, an der Absturzstelle eine Gedenkveranstaltung. Die Gedenkrede hielt Oberst i. R. Dr. Adolf Reiter, der am Unglückstag Dienst hatte und die Todesnachricht an Familienangehörige überbringen musste.

Weitere Hubschrauberunglücke.

Pilot Karl Bernsteiner (28) flog am 26. März 1970 mit einem Helikopter der Flugpolizei, Marke Agusta Bell 47 J3B1 vom Flughafen Hohenems aus in den Montafon, um mögliche Lawinenschäden an Baustellen festzustellen. Am Gufeltobel zwischen Schruns und Sankt Gallenkirch stürzte der Hubschrauber in den Tiefschnee und begann zu brennen. Bernsteiner kam ums Leben, ein zweites Bordmitglied überlebte.
Tragisch verlief eine Rettungsaktion am 20. Mai 1979 am Kloben in der Glocknergruppe, Gruppeninspektor Ernest Koller (30) vom Gendarmerieposten Fusch an der Großglocknerstraße wurde vom Rotorblatt des Rettungshubschraubers am Kopf getroffen und getötet.
Am 21. Juli 1979, um 13;30 Uhr, stürzte in der Traunkirchner Bucht bei Traunkirchen in Oberösterreich ein Helikopter der Flugpolizei ca. 500 Meter vom westlichen Ufer entfernt in den Traunsee. Pilot Inspektor Gerhard Karner (28) von der Flugeinsatzstelle Salzburg und Flugbeobachter Bezirksinspektor Helmut Buder (38) von der Verkehrsabteilung des LGK Salzburg kamen dabei ums Leben. Der Hubschrauber, Marke Agusta Bell 206 befand sich auf einem Verkehrsüberwachungsflug.
Am 22. August 1991, um 16:15 Uhr, stürzte der Rettungshubschrauber „Martin I“ auf dem Flug von Zell am See nach Salzburg ab und zerschellte auf einer Wiese im Loferer Ortsteil Hallenstein. Es handelte sich um einen Rettungsflug. Während der Pilot und der Arzt schwer verletzt überlebten, starben der Notfallsanitäter und der transportierte Patient. Absturzursache war ein technisches Gebrechen am Hauptrotor. Aufgrund dieses Unfalls wurde im September 1992 ein zweiturbiniger Hubschrauber der Marke Ecureuil AS 355 F2 in Dienst gestellt.
Für die Toten dieser vier Flugunglücke gibt es (noch) keine Gedenkstätten.

Werner Sabitzer


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 1-2/2022

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