Kriminalgeschichte

Mord unter Dienstmädchen

Dienstmädchenmörderinnen Friedericke und Marie Zeller.
Dienstmädchenmörderinnen Friedericke und Marie Zeller.
© Illustration in der Kärntner Zeitung, 8.2.1906

Im verschneiten Wald im Mürztal fand ein Bub am 25. Jänner 1906 die Leiche einer jungen Frau. Es handelte sich um ein Dienstmädchen aus Wien, das ermordet und beraubt worden war.

Wien, 1906: Etwa 90.000, vor allem junge Frauen waren in den Haushalten der Residenz- und Reichshauptstadt als Dienstmädchen beschäftigt. Die meisten stammten aus Böhmen, Mähren, Nieder- und Oberösterreich, Ungarn und anderen Ländern der Monarchie. Sie hatten viele Pflichten, aber nur wenig Rechte.
Viele Dienstmädchen träumten davon, einen anständigen Mann zu heiraten und versorgt zu sein, wie die aus dem Mürztal in der Steiermark stammenden Schwestern Friederike und Marie Zeller. Friederike, geboren am 25. Juni 1879 in Alpl bei Neuberg an der Mürz, kam 1899 nach Wien und war bis Juni 1905 mit Unterbrechungen Stubenmädchen in Gasthäusern und Hotels. Sie lernte Josef „Peppo“ Prohaska kennen, der sich als wohlhabender Opernsänger ausgab, tatsächlich aber verschuldet war. Sie wollte ihn heiraten und er wollte ihr Geld. Die beiden blieben wiederholt die Miete schuldig, ließen in Lokalen oft die Zeche aufschreiben und lockten anderen Menschen Geld heraus.
Friederikes Schwester Marie, genannt „Mizzi“, geboren am 18. Mai 1888 in Neuberg, kam als sehr junges Mädchen nach Wien. Ihr Vater war Werksarbeiter, die Mutter starb früh. Zwei weitere Schwestern waren ebenfalls Dienstmädchen in Wien. Mizzi war meist arbeitslos, sie hatte einen leichtfertigen Lebenswandel und suchte in Cafés Männerbekanntschaften, um zu etwas Geld zu kommen. Ab November 1905 war sie als Bufett- und Blumenmädchen beschäftigt. 

„Fünftausend-Gulden-Köchin“.

„Fünftausend-Gulden-Köchin“: Mordopfer Marie Mayer.
„Fünftausend-Gulden-
Köchin“: Mordopfer Marie Mayer.
© Illustrierte in der Ill. Kronen-Zeitung, 9.2.1906

Marie Maier, geboren am 11. Mai 1878 in Wien, arbeitete fallweise als Dienstmädchen in der Heimatstadt. Sie wohnte in Untermiete in der Singerstraße im ersten Bezirk. Im Unterschied zu den meisten anderen Dienstmädchen hatte Maier ein bescheidenes Vermögen und prahlte auch damit. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern hatte sie Geld geerbt, etwas mehr als 10.000 Kronen. Diese Summe entspricht heute einer Kaufkraft ca. 50.000 Euro, Da diese Summe vor der Währungsreform 1892 5.000 Gulden entsprach, hatte Maier im Café Schinagl in der Singerstraße, wo sie fast täglich verkehrte, den Spitznamen „Fünftausendgulden-Köchin“. Das Geld hatte sie auf einem Sparkassabuch und einem Depotschein bei der Kommunal-Sparkasse angelegt. Maier, die außer einer Tante keine Angehörigen mehr hatte, hielt es nirgends lang aus, sie scheute schwere Arbeiten und war seit Dezember 1904 arbeitslos. Sie wohnte danach in verschiedenen Wohnungen als „Bettgeherin“. Sie behauptete, sie habe es nicht notwendig, anderen Leuten zu dienen, denn sie könne von den Zinsen ihrer Ersparnisse leben.
Marie Maier kannte die beiden Zeller-Schwestern, weil Mizzi einige Zeit in der gleichen Wohnung in der Singerstraße Untermieterin war. Maier gab ihr im Dezember 1905 etwas Geld. Friederike forderte ein Darlehen von Maier, doch diese lehnte ab.

Blutige Frauenleiche.

Ein zehnjähriger Bub aus Raxen in der Gemeinde Kapellen im Mürztal fuhr am 25. Jänner 1906 am Nachmittag mit Schlittschuhen einen Hohlweg hinab. Etwa 400 Meter vor seinem Elternhaus fiel ihm an der Böschung eine Schleifspur im Schnee auf. Der Bub stieg die Böschung hinauf und erschrak. In einer Mulde lag eine tote Frau. Neben der Toten lag ein offenes Taschenmesser. Der Bub holte seinen Vater, der mit einem Nachbarn die Leiche besichtigte. Im Schnee befanden sich Blutspuren. Der Nachbar berichtete in einem Gasthaus in Kapellen von der Leiche und ging mit einem Jäger und anderen Wirtshausgästen zum Fundort. Sie bemerkten, dass um den Hals der Toten eine Schnur geschlungen war und der Hals eine tiefe Schnittwunde aufwies.
Der Jäger erkannte die Tote als jene Frau, die am Tag zuvor in das Gasthaus Eder in Stojen gekommen war, begleitet von zwei Frauen. Der Jäger informierte den Bürgermeister von Kapellen vom mutmaßlichen Mord und der Bürgermeister verständigte die Gendarmerie in Neuberg. Ein Gendarm telegrafierte noch am Abend an das Bezirksgericht Mürzzuschlag. Eine Gerichtskommission besichtigte gegen 23 Uhr den Leichenfundort. Geld und Wertgegenstände fehlten.

„Anwendung großer Gewalt“.

Nach dem Lokalaugenschein wurde die Leiche in die Totenkammer nach Kapellen gebracht, wo noch in der Nacht die gerichtliche Obduktion vorgenommen wurde. Laut Obduktionsbefund hatte die Leiche „am Hals zwischen Kehlkopf und Zungenbein eine waagrecht verlaufende, 14 cm lange, sämtliche Weichteile durchtrennende scharfrandige und spitzwinkelige Kontinuitätstrennung. Auf dem Grunde dieser lag eine zweifach um den Hals geschlungene, an der rechten Halsseite mit drei starken Knoten zusammengefügte Zuckerschnur, die um den Hals überall eng und in der Wunde selbst um die Wirbelsäule anlag“. Die Gefäße waren beiderseits glatt durchtrennt und zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel war die Wirbelsäule fast durchschnitten. Der Tod sei „infolge der Durchschneidung der sämtlichen Weichteile am Halse, teils durch Verblutung, teils durch Lungenlähmung eingetreten“. Die Verletzung sei „zweifellos mit einem scharfschneidenden Instrumente beigebracht“ worden, und zwar „unter Anwendung großer Gewalt“. Die Schnitte hätten binnen weniger Minuten den Tod herbeigeführt.

Falsche Fährte.

Aufgrund der Aussagen des Jägers und anderer Zeugen, die drei Frauen im Gasthaus Eder in Stojen oder an anderen Orten im Mürztal gesehen und ihr auffallendes Verhalten beobachtet hatten, sahen die Gendarmen im Fremdenbuch des Gasthauses Eder nach. Dort fand sich der Vermerk „Berta und Rosina Schweiger“ aus Wiener Neustadt und in der Rubrik „Begleitung“ war „Marie Matausch“ aus Graz eingetragen.
Die Gendarmen brachten in Erfahrung, dass nur zwei der drei Frauen mit dem Zug nach Wien zurückgereist waren. Sie telegrafierten zur Polizeidirektion Wien und ersuchten um Unterstützung bei der Ausforschung von „Berta und Rosina Schweiger“ als mutmaßliche Mörderinnen von „Marie Matausch“. Die Ausforschung gestaltete sich schwierig.  Ein Foto der Ermordeten fehlte. Die Erhebungen nach den Schwestern „Schweiger“ verliefen im Sande, aber „Marie Matausch“ wurde in Innsbruck ausgeforscht. Sie war unversehrt und behauptete, noch niemals von „Berta und Rosina Schweiger“ gehört zu haben.
Erst als am 3. Februar die Beschreibung der Leiche und der Kleider in Tageszeitungen veröffentlicht wurde, kam Bewegung in die Ermittlungen. Eine Näherin gab im Polizeikommissariat Mariahilf an, dass es sich bei der Toten um Marie Maier handeln könnte. Diese habe vom Juni bis zum September 1905 bei ihr in der Magdalenenstraße gewohnt. Danach habe sie mit Marie regelmäßig Kontakt gehabt. Seit drei Wochen habe sie aber keine Nachricht mehr von ihr erhalten.
Nun konzentrierten sich die Ermittler auf den Bekanntenkreis von Marie Maier und bald stießen sie auf Friederike und Mizzi Zeller, die zuletzt in Begleitung der Verschwundenen gesehen worden waren. Die Schwestern wurden am 4. Februar in der Früh nach durchschwärmter Nacht in ihren Wohnungen verhaftet. Friederickes Freund Josef Prohaska wurde ebenfalls in Polizeigewahrsam genommen. Die Schwestern behaupteten, Marie Maier nicht zu kennen und auch nicht im Mürztal gewesen zu sein.

„Ihr das Sterben erleichtert“.

Festgenommene wurden 1906 in Wien mit dem „Grünen Heinrich“ transportiert. Automobile gab es bei der Wiener Polizei erst ab 1910.
Festgenommene wurden 1906 in Wien mit dem „Grünen
Heinrich“ transportiert. Automobile gab es
bei der Wiener Polizei erst ab 1910.
© LPD Wien/Polizeiarchiv

Bei einer Gegenüberstellung forderte Friederike ihre Schwester Mizzi auf, nichts zuzugeben, sie sei nicht schuld. Nach mehreren Einvernahmen schilderte Friederike folgende Tatversion: Marie Maier habe wegen einer unglücklichen Liebe den Wunsch gehabt, zu sterben und wollte mit dem Zug nach Graz fahren. Friederike und Mizzi Zeller hätten sie begleitet, aber unterwegs habe Maier beschlossen, nach Neuberg in das Mürztal zu fahren. Im Raxental habe sich Maier umbringen wollen und gebeten, allein gelassen zu werden. Als Friederike nach einiger Zeit zurückgekommen sei, habe Maier ein Messer in der Hand und einen Strick um den Hals gehabt und aus dem Hals geblutet. Sie habe gesagt, dass es ihr nicht gelungen sei, sich zu töten, und sie habe Friederike aufgefordert an ihrem Selbstmord mitzuwirken. Daraufhin habe Friederike den Strick um Maiers Hals fester zugezogen, bis sie zu röcheln aufgehört habe, „um ihr das Sterben zu erleichtern“. Ihre Schwester Marie sei schuldlos, sie sei vorher umgekehrt und habe vom Drama nichts mitbekommen.
Für die Kriminalisten ergab sich nach den Einvernahmen und Ermittlungen folgender Tatablauf: Die verschuldete Friederike Zeller wollte an das Geld von Marie Maier kommen, ihren Freund Peppo Prohaska heiraten und mit ihm nach St. Petersburg auswandern. Prohaska hatte behauptet, er hätte im russischen Zarenreich Kontakte und könne dort als Sänger viel Geld verdienen. Friederike wollte die „Fünftausend-Gulden-Köchin“ vergiften und forderte ihre Schwester auf, von einem ihrer Bekannten Morphium oder ein anderes Gift zu besorgen. Marie fragte abends im Colosseum Ärzte und andere Männer, ob sie ihr Morphium besorgen könnten. Sie nannte als Verwendungszweck unter anderem, sie müsse ihren Hund vergiften, sie wolle Selbstmord verüben oder sie wolle eine Tante betäuben und ihr das Testament wegnehmen, weil sie ein angenommenes Mädchen als Erbin vorgesehen hätte. Die Männer lehnten ab, aber ein Arzt überreichte Mizzi ein weißes Pulver. Es handelte sich aber nicht um Morphium, wie vom Mediziner behauptet, sondern um zerstampften Zucker.
Friederike und Mizzi Zeller überredeten Marie Maier, mit ihnen das Mürztal, ihre Heimat, zu besuchen. Als sie am 24. Jänner 1906 in der Früh im Südbahnhof in den Zug eingestiegen waren, wollte Maier wieder aussteigen. Friedericke hielt sie zurück. In Mürzzuschlag hielten sie sich einige Stunden auf. Friederike kaufte Wein und getrocknete Fische. Die salzigen Fische sollten Maier durstig machen. Friederike mischte das angebliche Morphiumpulver in den Wein. Maier weigerte sich aber, den Wein zu trinken. Offenbar ahnte sie etwas.
Mit dem Abendzug fuhren die drei Frauen von Mürzzuschlag nach Kapellen. Als die Dienstmädchen beim Gasthaus Eder in Stojen vorbeikamen, riss sich Maier los und lief zum Gasthaus. Die Schwestern forderten sie auf, weiterzugehen, sie würden in einem anderen Gasthaus übernachten, es sei nicht mehr weit. Maier weigerte sich aber, deshalb beschlossen die Frauen, im Gasthaus Eder zu übernachten.
Am nächsten Tag brachen die Frauen Richtung Raxental auf. Friederike informierte ihre Schwester, dass sie nun Maier mit einem Strick erdrosseln wolle. Im Wald rissen die Schwestern ihre Begleiterin zu Boden. Friederike drückte Maier die Kehle zu, bis sie blau im Gesicht und bewusstlos wurde. Friederike schlang der Bewusstlosen eine Schnur um den Hals und zog fest zu. Dann zogen die Schwestern die Bewusstlose über eine eineinhalb Meter hohe Böschung auf einen Weg und legten sie in eine Mulde. Friederike schnitt mit einem Messer tief in den Hals des Opfers und legte dann die Schnur genau um die Wunde. Sie glaubte, sie könne so den Selbstmord Maiers vortäuschen. Währenddessen betete Marie Zeller bei einem Wegkreuz in der Nähe des Tatortes, dass der Mord nicht aufkommen möge. Friederike nahm die Handtasche und Wertgegenstände der Leblosen an sich.
Am Nachmittag kamen die beiden Schwestern in die Bahnhofsgastwirtschaft in Kapellen. Auf dem Weg wurden sie von einer Frau beobachtet, wie sie ihre Kleider im Schnee reinigten. Im Bahnhof entsorgte Friederike die leere Handtasche Maiers. Die Schwestern fuhren nach Mürzzuschlag und stiegen in den Zug nach Wien um.
In Wien begann Friederike mit Täuschungshandlungen. Sie schrieb an die Inhaberin der Wohnung in der Singerstraße eine mit „Marie Maier“ unterzeichnete Karte, in der sie erwähnte, sie habe sich am Fuß verletzt und sei bei ihrer Tante am Lerchenfelder Gürtel geblieben. Die Wohnungsinhaberin möge alle Gegenstände in Maiers Koffer packen, der von einem Dienstmann abgeholt und zur Tante gebracht werde. Friederike wies aber den Dienstmann an, den Koffer in ihre Wohnung in der Riemergasse zu bringen, wo sie vor ihrer Abreise bei einer Weißnäherin ein Zimmer gemietet hatte. Friederike brach den Koffer auf und stahl das Arbeitsbuch, ein Sparkassabuch und einen Depotschein der Kommunal-Sparkasse. Am 27. Jänner mietete Friederike bei einem Ehepaar in der Gellertgasse ein Zimmer und trug sich auf einem von ihr selbst mitgebrachten Meldezettel für Dienstboten als „Marie Maier, Köchin aus Wien I., geboren 11. Mai 1878, früher wohnhaft Singerstraße 8, Tür 45“ ein. Sie ersuchte den Unterkunftgeber, sie möglichst bald anzumelden und sagte, sie werde am nächsten Tag erst wiederkommen, weil sie mit ihrem Verehrer, einem Fabrikanten aus New York, noch bis zu dessen Abreise im Hotel Triest wohnen werde. Am nächsten Tag bat sie abermals, sie rasch anzumelden und verschob den Einzug auf den 30. Jänner.
Am 1. und 3. Februar hob Friederike vom Sparbuch Geld ab, um Kleider für sich und ihre Schwester zu kaufen. Einen Teilbetrag übergab sie ihrem Freund Prohaska, um den Mietzins zu bezahlen. Die beiden Schwestern konnten den Depotschein allerdings nicht einlösen, weil er an ein Losungswort gebunden war. So liehen sie sich bei einem Kaufmann Geld aus und übergaben ihm den Depotschein als Sicherheit. Friederike unterschrieb die Empfangsbestätigung mit „Marie Maier“.
Friederike plante, mit Prohaska aus Wien abzureisen, um einer Verhaftung zu entgehen. Währenddessen tat ihre Schwester, was sie schon immer gerne tat, in neuen, schönen Kleidern: Tagsüber besuchte sie das Café Schinagl und abends das Colosseum – bis sie und ihre Schwester am 4. Februar verhaftet wurden.
Während der Untersuchungshaft ließ Friederike ihrer Schwester über Mithäftlinge Kassiber zukommen, worin sie Marie ersuchte, nichts zuzugeben und auch sie nicht zu belasten, weil es ja ein „Selbstmord“ gewesen sei. Marie widerrief am 28. März 1906 in der U-Haft ihr Geständnis. Das am Tatort gefundene Messer gehörte Friederike Zeller.

Tod durch den Strang.

Friederike wurde wegen Raubmordes und anderer Delikte angeklagt, ihre Schwester wegen Beihilfe zum Mord. Friederikes Geliebter Josef Prohaska musste sich wegen Vorschubleistung verantworten. Bei der Schwurgerichtsverhandlung Anfang Juli 1906 wurde Friederike wegen Raubmordes, Betruges und Übertretung gegen öffentliche Anstalten und Vorkehrungen zum Tod durch den Strang verurteilt. Ihre Schwester Marie wurde wegen entfernter Mitschuld am Mord unter Anwendung des außerordentlichen Milderungsrechts zu einer Kerkerstrafe in der Höhe von drei Jahren schweren Kerkers verurteilt, verschärft durch Fasten an einem Tag im Monat.
Friederike erhob über ihren Strafverteidiger Nichtigkeitsbeschwerde, zog sie aber bald zurück. Kaiser Franz Joseph I. sah gnadenhalber von der Verhängung der Todesstrafe ab, worauf der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe in zwanzig Jahre schweren Kerkers umwandelte, verschärft durch Dunkelhaft und Fasten an jedem Jahrestag der Tat. Bald nach der Verurteilung präsentierte Friederike eine neue Tatversion: Nicht sie, sondern ein Verehrer Maiers wäre der Mörder gewesen. Sie nannte auch den Namen des angeblichen Mörders. Polizei und Gericht sahen aber keinen Anlass, den Fall wieder aufzurollen.
Josef Prohaska wurde wegen Vorschubleistung freigesprochen. Er wurde aber noch vor Prozessende wegen Darlehensbetrug, Wechselfälschung, Heiratsschwindel und weiteren Betrügereien wegen Fluchtgefahr verhaftet.
Friederike und Marie Zeller wurden zur Strafverbüßung in die „Weiberstrafanstalt“ Vigaun in Krain gebracht, das damals zur Steiermark gehörte.

Werner Sabitzer


Quellen/Literatur:

  • Der Raubmord an Marie Maier. Wichtigkeit der polizeilichen Meldezettel. In: Öffentliche Sicherheit, Nr. 23-24/1924, S. 68-72.
  • Der Mord im Raxental. In: Illustrierte Kronen Zeitung, 8. Februar 1906, S. 2-5.
  • Der Mordprozess gegen das Geschwisterpaar Zeller. In: Illustrierte Kronen Zeitung, 2. Juli 1906, S. 2-9.

Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 3-4/2022

Druckversion des Artikels (PDF 510 kB)