BMI-Spitzensportler

Skispringer, Skicrosser, Rennläufer

Mit 1. September 2022 wurden elf neue Polizeispitzensportlerinnen und Polizeispitzensportler in den Spitzensportkader des Bundesministeriums für Inneres aufgenommen.

Durch das duale Fördersystem ist es möglich, den Athletinnen und Athleten eine Berufsausbildung sowie die bestmöglichste Ausübung des professionellen Sports zu garantieren. Alle elf neuaufgenommenen Frauen und Männer begannen im Herbst 2022 ihre fünf Jahre dauernde Polizeigrundausbildung im Bildungszentrum Graz.

Neue Spitzensportlerinnen und -sportler des BMI: Johannes Rohrweck, Paul Pascariuc, Chiara Kreuzer, Ulrich Wohlgenannt, Thomas Lackner (oben); Anna Andexer, Stefan Babinsky, Florian Erharter, David Haagen, Patrick Feurstein (unten)
Neue Spitzensportlerinnen und -sportler des BMI: Johannes Rohrweck, Paul Pascariuc, Chiara Kreuzer,
Ulrich Wohlgenannt, Thomas Lackner (oben); Anna Andexer, Stefan Babinsky, Florian Erharter, David Haagen,
Patrick Feurstein (unten)
© GEPA Pictures: Dominik Angerer, Edgar Eisner, Matic Klansek (6), Patrick Steiner (2)

Die neuen Athletinnen und Athleten

Anna Andexer.

Mit 19 Jahren ist die aus Saalfelden stammende Biathletin die Jüngste im Bunde der neuen Polizeispitzensportler. Sie ist Teil der Juniorentrainingsgruppe des Landesverbands Salzburg und seit 2020 Mitglied beim Österreichischen Skiverband (ÖSV). Nach der Matura an der HBLW Saalfelden hat sie sich mit dem Eintritt in den Polizeispitzensport ihren Kindheitstraum erfüllt: „Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich meinen Traumberuf, sowie meine Spitzensportkarriere als Biathletin bestmöglich kombinieren kann.“ Zu ihren größten Erfolgen zählen zwei dritte Ränge in der 4 x 6 km-Staffel bei der IBU Jugend sowie beim Sprint der Youth Olympic Games 2020.

Stefan Babinsky.

„No matter how you feel, get up, dress up, show up and never give up“, ist das Motto von Stefan Babinksy, dem 26 Jahre alten Ski-Alpin-Rennläufer aus Seckau in der Steiermark. Vor dem Eintritt als Polizeispitzensportler war er Heeressportler in Faak am See. Bei der Polizei sehe er nun die perfekte Möglichkeit, Sport, als auch seine Karriere abseits der Piste voranzutreiben: „Vor allem die Vielfalt der polizeilichen Tätigkeiten begeistern mich und ich freue mich schon auf neue Herausforderungen.“ Seinen größten Erfolg konnte Stefan 2021 beim Weltcuprennen in Kitzbühel mit einem siebten Platz im Super G erzielen. Neben dem Skisport beim Skiclub Gaal genießt der Steirer seine Freizeit beim Tennisspielen, Kajak fahren oder Fußballspielen.

Florian Erharter.

Der 23-jährige Florian aus Tirol ist im A-Kader des Para-Ski Alpin-Teams im Skiclub Erl dabei. Als Para-Ski Alpin-Guide fungiert er als Begleitsportler für seinen sehbeeinträchtigten Partner. Er fährt auf der Rennstrecke voran, kommuniziert via Headset mit seinem Partner hinter ihm und lotst ihn sicher ins Ziel. Sehr passend dazu sein Lebensmotto: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Zusammen mit seinem Partner konnte er bei den Österreichischen Meisterschaften 2022 den ersten Platz für sich gewinnen. Florian hat die höhere Bundeslehranstalt für Tourismus in St. Johann in Tirol absolviert und trotz seiner Karriere im Schnee mehrere Jahre in der Gastronomie und im Gastro-Großhandel gearbeitet.

Patrick Feurstein.

Der aus Mellau in Vorarlberg stammende Patrick ist bereits seit 2016 ÖSV-Mitglied. Sein größter Erfolg war ein vierter Platz beim Slalom-Weltcuprennen in Alta Badia, Italien. Auch beim Mixed-Team-Bewerb in Courchevel in Frankreich war er mit einem zweiten Rang 2022 top dabei. Neben dem Wintersport interessiert er sich für die Fotografie und ist leidenschaftlicher Fußballspieler. Sich täglich zu verbessern, sich jeden Tag ein Stück in die richtige Richtung zu entwickeln, dabei gesund zu bleiben und mit Freude hart an sich zu arbeiten, ist sein größtes Ziel. „Ich bin zur Polizei gekommen, weil mich die Ausbildung und der Beruf sehr interessieren. Neben dem Sport ist das eine tolle Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen.“

David Haagen.

Der Steirer David Haagen erreichte bereits mit 18 Jahren den dritten Platz bei den Youth Olympic Games 2020. Der in der vergangenen Saison belegte zweite Platz im Teambewerb der Skisprung-Juniorenweltmeisterschaft in Zakopane, Polen, zählt ebenso zu seinen herausragenden Leis­tungen in seiner noch so jungen Karriere als Skispringer des ESV Mürzzuschlag. Seit 2017 ist er beim ÖSV im B-Kader. Die Matura absolvierte er im Skigymnasium Stams. Zur Polizei ist er gekommen, weil er den Beruf schon von klein auf interessant fand und hier die beste Möglichkeit sieht, Beruf und Sport zu vereinen. Der in Kapellen wohnende 20-jährige spielt abseits der Schanze gerne Fußball und geht laufen.

Chiara Kreuzer.

Mit einem Sieg im Weltcupspringen auf der Normalschanze in Hinzenbach und einem zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft ist die 25 Jahre alte Salzburgerin aus Schwarzach im eine richtige Überfliegerin. Wenn sie gerade nicht in der Luft ist, genießt sie die Natur beim Wandern, geht Laufen oder trifft Freunde. Als idealen Begleiter sieht Chiara den Beruf der Polizistin: „Für mich bietet die Ausbildung bei der Polizei auch eine Berufschance für das Leben nach dem Sport. Da dieser Beruf sehr vielseitig ist und Abwechslung bietet, ist es auch schon während meiner sportlichen Karriere der ideale Begleiter.“

Thomas Lackner.

Platz eins im Einzel beim Continentalcup Lathi, Finnland, und Platz vier im Einzel auf der Großschanze in Weltcup in Nizhny Tagil, Russland, zählen zu Thomas bisherigen größten Erfolgen. Er gilt damit als Senkrechtstarter im Skisprung-Sport. Auf Instagram lässt der Blondschopf Fans unter dem Hashtag #blondegefahr an seinem Trainingsalltag teilhaben. Dass Thomas zur Polizei ging, hat er seinem Vater zu verdanken, der ebenfalls 40 Jahre lang Polizist war und ihm die schönen Seiten, die der Beruf mit sich bringt, schmackhaft gemacht hat: „Weiters ist es für mich wichtig, neben dem Sport eine Ausbildung zu machen, um eine Perspektive für die Zeit nach der sportlichen Karriere zu haben. Die unzähligen beruflichen Tätigkeitsfelder der Polizei machen das in meinen Augen sehr attraktiv und erstrebenswert.“ Auch in seiner Freizeit will der 23-jährige hoch hinaus in die Lüfte: Neben seiner Leidenschaft dem Fallschirmspringen, liebt er es, bergsteigen zu gehen. Thomas studiert zudem Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck.

Rodler Yannick Müller: Neu im Spitzensportkader des Innenministeriums
Rodler Yannick Müller: Neu im Spitzensportkader des
Innenministeriums © GEPA Pictures/Harald Steiner

Yannick Müller.

Der 22-jährige Yannick aus Vorarlberg ist auf den Kunstrodelbahnen dieses Landes und international zu Hause. Im Doppelsitzer erreichte er mit seinem Kollegen 2020 bei der Weltmeisterschaft den zehnten und im Sprint einen achten Platz. Dank einigen seiner Teamkollegen hat er gemerkt, dass eine Ausbildung zum Polizisten das Richtige für ihn sei: „Ich wollte meinen Sport mit einer Ausbildung verbinden und da ich mich für den Polizeidienst sehr interessiere, ist dies die perfekte Option für mich“. Ausschlaggebend war für ihn vor allem die fünf­jährige Ausbildung, die ihm eine Sicherheit für das Leben nach der Sportkarriere gibt.

Paul Pascariuc.

Der gelernte Bürokaufmann stammt aus Anif in Salzburg und spielt für den Österreichischen Volleyball Verband (ÖVV) Beachvolleyball. Derzeit trainiert er als Kader-Spieler des österreichischen Nationalteams am Beachvolleyballstützpunkt in Wien und darf von den Erfahrungen der Vize-Weltmeister Clemens Doppler und Alex Horst lernen. Schon als Kind wurde er aufgrund seines ausgeprägten Helferinstinkts oft gefragt, ob er nicht später einmal Polizist werden möchte. Durch seine Trainer hat er vom Polizeispitzensport-Kader erfahren, woraufhin sein Interesse und Wunsch, ein Teil davon zu werden, geweckt wurde. „Durch meine Erfahrungen im Volleyballsport weiß ich, was es heißt, im Team zu arbeiten und Leuten in schweren Situationen zu helfen. Für mich gibt es keine bessere Möglichkeit, meine beiden großen Ziele – viele internationale Medaillen als Profisportler für Österreich zu gewinnen und gleichzeitigen den Beruf des Polizeibeamten zu erlernen – zu verbinden.“

Johannes Rohrweck.

Johannes ist als Skicrosser seit 2011 im B-Kader des ÖSVs. Ein erster Platz beim Weltcup­rennen auf der Reiteralm und Rang acht bei der Weltmeisterschaft 2021 sind seine größten Erfolge. Der aus Steyr Stammende gehört dem Skiclub NF Großraming an, spielt in seiner Freizeit gern Fußball, Beachvolleyball, und nimmt an beta leXn teil – einem Wettbewerb, bei dem sich alpine Skirennläufer, Snow­boardprofis und Skicrosser auf Snow­board und Skiern in einem Riesentorlauf duellieren. Mit der Aufnahme in den Spitzensportkader der Polizei ging für ihn ein großer Wunsch in Erfüllung: „Für mich bietet die Polizei mit ihrem Förderprogramm die perfekte Kombination aus Leistungssport und Ausbildung. Dass ich nach meiner Karriere als Sportler in einem Beruf tätig sein kann, der mir so viele Optionen offenlässt, machte für mich die Aufnahme bei der Polizei schon seit langem zu einem großen Wunsch.“

Ulrich Wohlgenannt.

Der 1994 geborene Tiroler erzielte 2022 auf der Großschanze in Lahti, Finnland, im Teambewerb mit Platz eins, als auch im Einzel mit Platz vier seine größten Skisprungerfolge. Ulrich gehört dem Skiclub SK Kehlegg bei Dornbirn an, sein Eintritt in den ÖSV erfolgte bereits 2011. Er hat neben seinen Erfolgen auch eine abgeschlossene Lehre als Mechatroniker vorzuweisen. Mit seinem Beruf als Polizist hat er nun eine neue Herausforderung neben dem Sport gefunden, die ihn für die Zukunft absichert. „Ich habe das Gefühl, dass der Job als Polizist perfekt zu mir passt. Außerdem gibt es bei der Polizei viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren und weiter zu entwickeln.“ Auch abseits der Schanze ist er sportlich tätig: in der Freizeit fährt er gerne Ski, spielt Hockey und schwimmt.

Sophie Stummer


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2022

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