Porträt

Historische Aufarbeitung

Klaus Windischbauer, Gruppeninspektor in der Landesverkehrsabteilung (LVA) in Oberösterreich und Mitglied des Fachzirkels „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“, ist mit 1. April 2023 in den Ruhestand getreten. Er hat eine Reihe von exekutiv-historischen Projekten umgesetzt.

Klaus Windischbauer bei der Gendarmerieausstellung 2019 und mit Ernst Fojan von der Kärntner Traditionsgendarmerie
Klaus Windischbauer bei der Gendarmerieausstellung 2019 und mit Ernst Fojan von der Kärntner Traditionsgendarmerie © LPD Oberösterreich
Sonderausstellung zum Jubiläum „170 Jahre Gendarmerie“ 2019 im Schlossmuseum Freistadt: von Klaus Windischbauer initiiert und kuratiert
Sonderausstellung zum Jubiläum „170 Jahre
Gendarmerie“ 2019 im Schlossmuseum Freistadt:
von Klaus Windischbauer initiiert und kuratiert Archiv
© Klaus Windischbauer

Klaus Windischbauer, geboren 1963 in Schärding in Oberösterreich, trat nach der Kraftfahrzeugmechanikerlehre und dem Präsenzdienst am 1. Februar 1983 in Linz in die Bundesgendarmerie ein. Nach der Grundausbildung versah er bis 1988 Dienst im Gendarmerieposten (GP) Puchenau bei Linz. Danach wurde er im GP St. Florian eingesetzt und am 1. Februar 1989 zum Gendarmerie-Revierinspektor ernannt. Nach der Auswahlprüfung zur Verkehrsabteilung (VA) im November 1989 kam er im März 1990 in die Verkehrsabteilung-Außenstelle (VAASt) Haid.
Kurz darauf geriet er in eine lebensgefährliche Situation: „Am 17. Dezember 1990 haben wir einen Pkw mit gestohlenen Kennzeichentafeln von Ansfelden bis St. Valentin verfolgt. Die Flucht hat mit einem Verkehrsunfall bei der Autobahnabfahrt St. Valentin geendet. Dort hat der Täter versucht, zwei Unbeteiligte als Geisel zu nehmen und hat sie angeschossen. Der Täter hat dann auch auf mich geschossen. Ich habe zurückgeschossen und ihn getroffen“, berichtet Windischbauer. „Solche einschneidenden Momente vergisst man sein ganzes Leben nicht. Ich kann mich noch heute an jedes Detail von damals erinnern.“
Am 1. Jänner 1991 wechselte Windischbauer in die Verkehrsabteilung des LGK für Oberösterreich nach Linz. Mit Wirkung vom 1. Februar 2005 wurde er zum Gendarmerie-Gruppeninspektor ernannt. Klaus Windischbauer erhielt in seiner Dienstzeit 16 Belobigungen und 22 Belohnungen. Am 1. Juni 2022 feierte er das 40-jährige Dienstjubiläum. Mit 1. April 2023 ist er in den Ruhestand getreten.

Traditionspflege.

Fachzirkelmitglied Klaus Windischbauer und Joachim Steinlechner, Leiter des Fachzirkels „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“ im BMI
Fachzirkelmitglied Klaus Windischbauer und Joachim
Steinlechner, Leiter des Fachzirkels „Exekutivgeschichte
und Traditionspflege“ im BMI
© Archiv Klaus Windischbauer

Besondere Verdienste erwarb sich Gruppeninspektor Klaus Windischbauer im exekutiv-historischen Bereich. Er war 2018 Gründungsmitglied des Fachzirkels „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“ und vertrat die Fachagenden der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Aufmerksamkeit erlangte er 2019 mit der Sonderausstellung „170 Jahre Gendarmerie“ im Schlossmuseum Freistadt; eine Jubiläumsausstellung über die Geschichte der österreichischen Bundesgendarmerie. Windischbauer fungierte dabei als Initiator und Kurator.
„Mit Klaus Windischbauer geht ein sehr engagierter Kollege des Fachzirkels in den Ruhestand. Im Sinne eines gelebten Generationen- und Wissensmanagements im Fachzirkel wird er uns mit seiner Expertise auch in der Pension zur Verfügung stehen“, sagte Ministerialrat Mag. Dr. Joachim Steinlechner, Leiter des Fachzirkels im Bundesministerium für Inneres (Abteilung III/S/3, Historische Angelegenheiten). „Ich habe, was die geschichtlichen Aufarbeitungen anbelangt, auch in der Pension noch viel zu tun. Als ehemaliger ‚Grauer‘ liegt mir natürlich die historische Aufarbeitung im Gendarmerie-Bereich besonders am Herzen. ‚Tapfer und treu‘, der Wahlspruch der Gendarmerie, wird immer mein Motto bleiben“, betonte Klaus Windischbauer.

J. S.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 5-6/2023

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