Internationale Zusammenarbeit

Nehammer in Israel: Zwischen Gedenken und Cybersicherheit

Innenminister Karl Nehammer besuchte am 11. und 12. November 2021 Israel. Bei seiner Arbeitsreise traf er sich mit hohen Vertretern der Regierung, tauschte sich mit Cyber-Crime-Spezialisten der israelischen Behörden aus und besuchte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Innenminister Karl Nehammer startete seine zweitägige Israel-Reise am 10. November 2021 mit einem Treffen mit Außenminister Yair Lapid, Innenminister Avelet Shaked und dem Minister für Öffentliche Sicherheit Omer Bar-Lev in Jerusalem. Themen der Arbeitsgespräche waren der Kampf gegen Extremismus und Terrorismus, Grenzschutz sowie aktuelle Herausforderungen der illegalen Migration. "Israel ist ein Vorbild in vielen Bereichen, von der Cyber-Sicherheit bis zur Terrorismusbekämpfung. Auch von illegaler Migration war Israel betroffen und konnte durch einen robusten High-Tech-Grenzzaun illegale Grenzübertritte durch Migranten aus Afrika verhindern. Das zeigt einmal mehr wie wirkungsvoll es ist, seine Grenzen zu schützen - gerade in Zeiten wie diesen, in denen versucht wird, Polen und die EU mit Migranten zu erpressen", betonte Nehammer.

Cybercrime: Was kann Österreich von Israel lernen?

Beim Besuch der Cyberdefence-Behörde INCD wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der Österreich und Israel enger zusammenarbeiten wollen. Besonders bei der Abwehr von Cyberattacken soll diese Kooperation vertieft werden.
"Wir legen als österreichische Bundesregierung einen klaren Schwerpunkt auf die digitale Krisen- und Daseinsvorsorge", sagte Nehammer beim Besuch der Behörde in Be'er Sheva.

"Die Pandemie hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt was im Gesundheitsbereich alles vormals undenkbar war. Und die zunehmende Anzahl an Angriffen im Internet zeigt uns aber, dass wir uns auch für diese Krisenszenarien rüsten müssen, insbesondere um die kritische Infrastruktur im Cyberraum zu schützen, aber auch um die dramatisch ansteigenden Fallzahlen im Bereich von Cybercrime entsprechen zu können", so Nehammer.

Nach dem Vorbild Israels kann sich Innenminister Nehammer auch in Zukunft eine Hotline für Opfer von Cyberattacken vorstellen. Mittelfristig laufe es darauf hinaus, dass jeder Staat so etwas haben werde, betonte Nehammer. Derzeit gibt es beim Bundeskriminalamt eine Meldestelle für Cyberkriminalität, die man schriftlich erreichen kann.

Yad Vashem: Im Gedenken den Opfern ihre Identität zurückgeben

Gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin in Israel, Hannah Liko, und der Direktorin des Mauthausen Memorial, Barbara Glück, legte Nehammer im Namen der Republik Österreich an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem einen Kranz nieder. "Die Nationalsozialisten haben Millionen von Menschen vernichtet. Sie haben ihnen die Namen genommen und sie zu einer Nummer anonymisiert, bevor sie sie ermordet haben. Eine ganz perfide Form der Vernichtung. Die Gedenkstätte Yad Vashem hat eine besondere Bedeutung für mich, sie gibt den Opfern wieder ein Stück ihrer Identität zurück", sagte Nehammer. Er sähe dies auch als seinen Auftrag als Innenminister und erinnerte an die Rolle vieler Österreicher als Täter.

"Diesem Umstand tragen wir derzeit Rechnung durch ein Forschungsprojekt, das sich mit der österreichischen Polizei im Nationalsozialismus auseinandersetzt."

Karl Nehammer überreichte in der Botschaft in Tel Aviv feierlich die österreichische Staatsbürgerschaftsurkunde an fünf Nachkommen von Opfern des NS-Regimes. "Wir werden nie vergessen und alles tun, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Österreich ist sich seiner Verantwortung bewusst", sagte Nehammer bei dem Festakt.

Booster sind der Schlüssel zum Erfolg

Im Rahmen seiner Israel-Reise rief der Innenminister dazu auf, sich die dritte Impfung zu holen: "Israel ist das beste Beispiel. Das Land war in einer ähnlichen Situation wie Österreich jetzt und ein Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen die Pandemie war die Booster Impfung. Israel zeigt, dass es wirkt."

Gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin in Israel, Hannah Liko, und der Direktorin des Mauthausen Memorial, Barbara Glück, besuchte Nehammer die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem
Foto: ©  BMI/Makowecz
Der Innenminister überreicht eine Staatsbürgerschaftsurkunde.
Foto: ©  BMI/Makowecz

Artikel Nr: 19126 vom Sonntag, 14. November 2021, 11:30 Uhr
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