Corona-Virus

Nehammer: Risikopatienten rasch lokalisieren und Verdachtsfälle isolieren

Geschwindigkeit ist der entscheidende Schlüssel zum Erfolg – Spezialisten der Landeskriminalämter bilden die Trennscheibe zum Durchschneiden der Infektionsketten.

"Das Ziel all unserer Bemühungen ist, die Ausbreitung des Corona-Virus‘ einzudämmen und besonders gefährdete Menschen zu schützen. Dazu bedarf es der Zusammenarbeit und Kooperation aller Akteure in unserem Land. Das Gesundheitsministerium, das Innenministerium, die Polizei und viele andere Organisationen arbeiten eng zusammen, um dieses Ziel zu erreichen", sagte Innenminister Karl Nehammer bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober am 16. April 2020 im Bundeskanzleramt.

"Die Geschwindigkeit in der Eindämmung und Bekämpfung des Corona-Virus' ist der entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Die Polizei hat dabei eine wichtige Rolle beim Durchtrennen der Infektionskette inne. Die Glutnester der Infektionen müssen rasch lokalisiert und gezielt gelöscht werden", sagte der Innenminister. "Die Bundesregierung setzt dabei auch auf 'Contact Tracing', auf die Rückverfolgung von Infektionsketten bzw. auf die Umgebungsuntersuchung", sagte Nehammer.

Wie läuft "Contact Tracing" ab?

Eine Person erkrankt und wird positiv auf das Corona-Virus getestet. Die Gesundheitsbehörde (Bezirkshauptmannschaften oder Magistrat) kontaktiert daraufhin die Polizei und informiert sie über die positive Testung. "Die Befragung wird über Ersuchen der Gesundheitsbehörden von Spezialisten aus dem Bundeskriminalamt bzw. den Landeskriminalämtern durchgeführt. Sie bilden die Trennscheibe zum Durchschneiden der Infektionsketten", sagte der Innenminister.

Die Polizei tritt an die erkrankte Person heran (hauptsächlich telefonisch, direkter Kontakt soll vermieden werden). Die Befragung der erkrankten Person erfolgt standardisiert und strukturiert mit einem Fragebogen der Gesundheitsbehörden. Die Fragen beziehen sich vor allem auf mögliche Kontaktpersonen bzw. Personen, die unter Umständen infiziert worden sind. Das Ergebnis wird an die Gesundheitsbehörde übermittelt.

"Die Polizei ist bei diesem Procedere in der Lage, schnell eine große Zahl von Risikopatienten zu kontaktieren. Dadurch können wir rasch die Infektionsketten unterbrechen und Verdachtsfälle isolieren", sagte der Innenminister.

"Contact Tracing" in mehreren hundert Fällen in Oberösterreich und Steiermark

Positive Anwendungen von "Contact Tracing" habe es bereits in Oberösterreich und der Steiermark gegeben, wo über Ersuchen der Gesundheitsbehörden mehrere hundert Personen befragt wurden, sagte Nehammer. So seien z.B. in Oberösterreich mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens sowie in der Steiermark Patientinnen und Patienten einer praktischen Ärztin kontaktiert worden.

"Contact Tracing" ist die Grundlage für die Gesundheitsbehörden, um Risikopatienten zu kontaktieren und identifizierte Personen zu testen. Damit sind besondere Hygienemaßnahmen, die Darstellung der Kontakte sowie eine gezielte, häusliche Absonderung möglich. "Ein rasches Kontaktieren der betroffenen Personen ist das Gebot der Stunde. Wir gewinnen damit auch Informationen über Ausbreitungsmuster und -geschwindigkeit", sagte Nehammer. "Die Polizei steht dafür rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, zur Verfügung und hat auch große Erfahrung im strukturierten Befragen von Personen", sagte der Innenminister.

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Nehammer: Risikopatienten rasch lokalisieren und Verdachtsfälle isolieren
Foto: ©  BKA/Andy Wenzel

Artikel Nr: 17830 vom Donnerstag, 16. April 2020, 11:33 Uhr
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