Cyber-Sicherheit

Cyber-Kompetenz für HAK-Schüler

In den Ausbildungszweig „Sicherheitsmanagement und Cyber security“ der HAK-Tamsweg soll Fachwissen aus der Praxis einfließen: Landtagsabgeordneter Wolfgang Pfeifenberger, Siegfried Aigner, Bezirkspolizeikommando, Herbert Giegerl.
In den Ausbildungszweig „Sicherheitsmanagement und Cyber security“
der HAK-Tamsweg soll Fachwissen aus der Praxis einfließen:
Landtagsabgeordneter Wolfgang Pfeifenberger,
Siegfried Aigner, Bezirkspolizeikommando, Herbert Giegerl.
© HAK Tamsweg

Die Bundeshandelsakademie Tamsweg bietet ab Herbst 2021 Schülerinnen und Schülern eine kompetenzorientierte Ausbildung in „Sicherheitsmanagement und Cybersecurity“ an.

Im Zuge der weltweiten Corona-Krise weicht die Wirtschaft zunehmend auf die digitale Welt aus – ein perfekter Nährboden für Cyber-Kriminelle. Cybercrime zählt zu den zentralen Bedrohungen für den österreichischen Handel. Neben Firmen, Gebietskörperschaften und Institutionen dringt die Internetkriminalität mittlerweile aber weit in unseren Privatbereich vor und macht uns zu Opfern von Betrug im Netz. Die HAK Tamsweg reagiert auf die fortschreitende Cyberkriminalität mit ihrem neuen, österreichweit einzigartigen Schulversuch „Sicherheitsmanagement und Cybersecurity“. Diese Ausbildungsschiene wurde im Schulzentrum Tamsweg am 9. April 2021 mit Bildungslandesrätin Mag. Daniela Gutschi, Bildungsdirektor Rudolf Mair, Landespolizeidirektor für Salzburg Dr. Bernhard Rausch und HAK-Direktor Mag. Herbert Giegerl präsentiert.

Der Schaden

Der Schaden durch Cyber-Angriffe geht für betroffene Unternehmen mitunter in die Millionen, der Schutz und die Aufklärung gestalten sich auch aufgrund mangelnden Wissens in den Organisationen schwierig. Der neue Zweig „Sicherheitsmanagement und Cybersecurity“ in der HAK Tamsweg setzt genau an dieser Entwicklung an und bildet ab Herbst 2021 junge Cyber-Sicherheitsexpertinnen und -experten aus – Hand in Hand mit dem Innenministerium, Spezialisten der Polizei und des Katastrophenschutzes.

Fachwissen aus der Praxis.

„Dieser Ausbildungszweig vereint zahlreiche positive Aspekte: Neben den traditionellen Stärken der Handels­akademie, wie in Wirtschafts- und Digitalthemen, erfahren Schülerinnen und Schüler auch Fachwissen aus der Praxis von der Polizei sowie vom Sicherheits- und Katastrophenschutz des Landes“, sagte Bildungslandesrätin Daniela Gutschi bei der Präsentation des neuen Schulversuchs. Auch Salzburgs Landespolizeidirektor Bernhard Rausch sieht in der Kooperation mit der HAK Tamsweg viel Potenzial für die Zukunft: „Diese Kooperation soll sowohl der vermehrten Nachfrage im Digitalisierungs-Bereich nachkommen, als auch den Veränderungen des Arbeitsmarktes Rechnung tragen. Erklärtes Ziel der Ausbildung ist es, qualifizierte Absolventinnen und Absolventen hervorzubringen, die ein Unternehmen auf Bedrohungen durch Internetkriminalität vorbereiten, durch eine Krise begleiten können und die richtigen Präventionsmaßnahmen treffen. Auch staatliche Institutionen haben hohes Interesse und einen steigenden Bedarf an Absolventinnen und Absolventen einer solchen Ausbildung, die zukünftig eine höhere Relevanz haben wird.“

Vielseitige Kompetenzen.

BK-Direktor Andreas Holzer: „Wir brauchen gut ausgebildete IT-Ermittler.“
BK-Direktor Andreas Holzer:
„Wir brauchen gut ausgebildete
IT-Ermittler.“
© BMI / A. Tuma

„Die Zukunft der Sicherheit ist zweifelsohne digital. Von Cyber­security, über Praxisthemen aus dem juristischen Bereich bis hin zum Aufbau eines Security-Management-Systems bieten wir den Schülerinnen und Schülern vielseitige Kompetenzen in einem aussichtsreichen Berufsfeld an“, betont Direktor Herbert Giegerl. „Die absolute Sicherheit im Cyber-Raum existiert nicht. Jeder ist übers Netz erreichbar und kann Opfer einer Attacke werden. Man kann sich nicht verstecken, aber Präventivmaßnahmen setzen“, führt Direktor Giegerl weiter aus.

Cybercrime-Bekämpfung forcieren.

„Als ehemaliger Schüler der HAK Tamsweg freut es mich, dass die Schule den Zweig ,Sicherheitsmanagement und Cybersecurity‘ anbietet“, sagt General Mag. Andreas Holzer, MA, neuer Direktor des Bundeskriminalamts. „Es ist eine meiner wichtigsten Aufgaben, die Bekämpfung der Cyber-Kriminalität zu forcieren. Dazu brauchen wir spezialisierte Ermittlungsteams, die flexibel agieren können. Wir sollten die Kompetenzen in der Technik oder der Informatik mit einer fundierten kriminalistischen Ermittlung kombinieren. Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie, während der Ausgangsbeschränkungen, haben wir erkannt, dass eine spürbare Verlagerung der Kriminalität in den virtuellen Raum stattgefunden hat. Um Cybercrime effektiv bekämpfen zu können, benötigen wir ein bundesweites Netz an Experten. Wir werden daher bis zu den Polizeiinspektionen auf Bezirksebene Bezirks-IT-Ermittler einsetzen.“ Im Bundeskriminalamt soll laut Holzer eine Abteilung eingerichtet werden, die sich nur mit Cybercrime beschäftigt, Ermittlerinnen und Ermittler bei Cybercrime sollen eine universitäre Ausbildung erhalten. „Der Ausbildungszweig ,Sicherheitsmanagement und Cybersecurity‘ der HAK-Tamsweg bildet eine gute Basis für den weiteren beruflichen Weg der Absolventinnen und Absolventen, ein Vorwissen, das für viele Spezialisierungen hilfreich sein wird, das auch sehr gut in das Berufsbild eines IT-Ermittlers der Polizei passt“, sagt der BK-Direktor.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 7-8/2021

Druckversion des Artikels (209 kB)