E-Learning

Auszeichnung und neue Angebote

Das E-Learning-Center des Bundesministeriums für Inneres wurde mit dem Comenius-Siegel ausgezeichnet. Neu ist ein Kurs am e-Campus über Grundlagen des Qualitätsmanagements, weiters wurden 40 neue „demenzfreundliche Dienststellen“ zertifiziert.

Die Onlinekurse am e-Campus des Innenministeriums sind eine wichtige Säule im Bildungsangebot des BMI.
Die Onlinekurse am e-Campus des Innenministeriums sind eine wichtige Säule im Bildungsangebot des BMI.
© SIAK/Sarikaya

Das E-Learning-Center (ELC) betreibt die Online-Lernplattform des Bundesministeriums für Inneres (e-Campus des BMI), die allen Bediensteten des Inneressorts zur Verfügung steht. Der Kurs „Grundlagen des Qualitätsmanagements“ ist seit Mai 2022 am e-Campus des BMI online. Er bietet einen Einblick in die Grundlagen des Qualitätsmanagements und dessen Nutzen für die öffentliche Verwaltung.

Die Qualität von Dienstleistungen zählt zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor einer modernen, service- und kundenorientierten öffentlichen Verwaltung. Was wird unter dem Begriff „Qualität“ bzw. „Qualitätsmanagement“ (QM) verstanden und was umfasst es? Welche Systeme, Modelle und Instrumente kommen im Qualitätsmanagement zum Einsatz und welche Ziele und Nutzen verfolgen sie? Wie kann Qualitätsmanagement in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden? Diese Fragen werden in diesem Kurs behandelt. Das in Zusammenarbeit mit dem „KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung“ erarbeitete E-Learning-Modul richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministeriums für Inneres, die im Qualitätsmanagement tätig sind oder sich dafür interessieren.

Die Ziele der Schulung sind, den Nutzen des Qualitätsmanagements (QM) darzustellen und eine Einführung in die Grundlagen der verschiedensten QM-Systeme, QM-Elemente und QM-Instrumente zu geben. Ein Fokus wird hierbei auf den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung am Beispiel des „Common Assessment Frameworks“ (CAF) gelegt. Die Online-Schulung besteht aus vier Themen: Einführung in das Qualitätsmanagement, Ansätze und Modelle, QM-Systeme, QM-Elemente und QM-Instrumente, das Common Assess­ment Framework.

40 neue „demenzfreundliche Dienststellen“.

Seit 2016 können Polizistinnen und Polizisten das Online-Training „Einsatz Demenz“ am e-Campus absolvieren und sich damit für das Gütesiegel qualifizieren. Mit Juni 2022 wurden 40 Dienststellen in der Initiative „Einsatz Demenz“ als neue demenzfreundliche Dienststellen zertifiziert. (https://www.bmi.gv.at/news.aspx?id=38396D4B645444546377773D)
Aus einer Initiative des E-Learning-Centers wurde seit 2015 in Kooperation mit der Donau-Universität Krems ein Online-Training für die Polizei entwickelt. Das Ziel ist eine umfangreiche Kompetenzschulung im Einsatz für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen.
Der Kurs ist in drei Module aufgeteilt. Das erste Modul setzt sich mit den Grundlagen und der Diagnose von Demenz auseinander, das zweite Modul behandelt die Kommunikationsmethoden und das dritte soll helfen, Menschen mit Demenz besser zu verstehen. Im Kurs heißt es zum Beispiel: „Menschen mit Demenz können verständlich kommunizieren – vor allem dann, wenn das Umfeld verständnisvoll reagiert.“

„Einsatz Demenz“.

Bisher wurden in diesem Projekt über 17.000 Polizistinnen und Polizisten geschult und 282 Polizeidienststellen mit dem Zertifikat „Demenzfreundliche Dienststelle“ ausgezeichnet. Neben zahlreichen Preisen, wie der „SozialMarie 2018“, dem „E-Award“ und dem österreichischen „Verwaltungspreis 2019“ sowie dem „E-Learning-Award 2020“, wurde das Projekt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die „WHO-Demenz-Toolbox“ aufgenommen.
Neben der Bewusstseins- und Wissensvermittlung zum Thema Demenz ist die Vernetzung mit Partnern ein wichtiger Teil des Projekts. In Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen, Blaulichteinrichtungen, Behörden sowie sozialen Vereinen soll auf regionaler Ebene Wissensaustausch in einem strukturierten Netzwerk erfolgen.

Comenius-Award 2022.

Comenius-Siegel für E-Learning-Center: SIAK-Direktor Norbert Leitner, ELC-Leiter Markus Richter, Projektleiter Thomas Madl-Klaus, Gruppenleiter Wilhelm Sandrisser.
Comenius-Siegel für E-Learning-Center: SIAK-Direktor
Norbert Leitner, ELC-Leiter Markus Richter, Projektleiter
Thomas Madl-Klaus, Gruppenleiter Wilhelm Sandrisser.
© BMI/E-Learning-Center

Die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien „Johann Amos Comenius“ (GPI) als wissenschaftliche Fachgesellschaft für digitale Medien, Mediendidaktik und Bildungstechnologie, verlieh Ende Juni 2022 in Berlin zum 27. Mal die Comenius-EduMedia-Auszeichnungen. Das E-Learning-Center (ELC) des Innenministeriums erhielt dabei das Comenius-Siegel für den Online-Lehrgang „Blended Learning und Mediendidaktik für Vortragende“ verliehen.

Der Kurs wurde erstellt, um Lehrende bei der Gestaltung von Inhalten und Lernszenarien im virtuellen Raum zu unterstützen. „Mit diesem Lehrgang wurde eine flexible und anwendungs­orientierte Schulungsmöglichkeit geschaffen, bei dem vor allem die Faktoren eines digitalen Unterrichtskonzepts hervorgehoben werden“, betonte der zuständige Projektleiter des Online-Lehrgangs im ELC Thomas Madl-Klaus.
„Es freut uns, dass auch dieses Produkt bereits weit über die Ressortgrenzen hinaus bekannt und nachgefragt ist. Da in diesem Zusammenhang Bedarf besteht, entwickeln wir – korrespondierend zu diesem Lehrgang – ein Online-Training für Lernende, um ihnen den Umgang mit neuen Medien im Lernprozess zu erleichtern“, sagte der stellvertretende SIAK-Direktor und ELC-Leiter Markus Richter.
„Mit diesem Online-Lehrgang trägt das E-Learning-Center maßgeblich zu einer modernen, innovativen Aus- und Weiterbildung im Innenministerium bei. Damit wird ein wichtiger Schritt im Bereich der Kompetenzförderung für alle Vortragenden gesetzt. Gerade deren Erfolg und Weiterentwicklung steuern einen großen Teil zum Lernerfolg der Auszubildenden bei“, sagte Dr. Wilhelm Sandrisser Leiter der Gruppe I/A (Sicherheitspolitik, Psychologischer Dienst, Sicherheitsakademie) im Innenministerium.

Social-Media-Richtlinien

Handlungsempfehlungen

Instagram, Facebook & Co: Wo­rauf müssen BMI-Bedienstete achten? Der eigenverantwortliche Umgang mit sozialen Medien als Bedienstete des Innenressorts steht im Fokus eines neuen Online-Kurses am e-Campus. Die neue Richtlinie für BMI-Bedienstete zur privaten Nutzung sozialer Medien steht allen BMI-Bediensteten zur Verfügung.
Welche Informationen gebe ich von mir auf Facebook, Twitter und Co. preis und was sind die Folgen für mich als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter im Sicherheitsressort?
Dieser und anderer Fragen geht der neue Online-Kurs „Richtlinie für BMI-Bedienstete zur privaten Nutzung Sozialer Medien“ nach. In dem E-Learning-Kurs wird mittels Videos und Beispielen aus dem alltäglichen Leben gezeigt, wie einfach man zum gläsernen Menschen werden kann und welche persönlichen Informationen besser nicht mit der Welt geteilt werden sollten.

Social Media ist kein rechtsfreier Raum. Mit diesem Satz endet das einleitende Video, in dem ein scheinbar unbedarfter BMI-Mitarbeiter persönliche Informationen, Bankdaten und seine Reisebewegungen wildfremden Personen mitteilt und wüst beschimpft wird. Am Ende betritt eine Polizistin den Raum und fragt, ob er diese Situationen im „normalen“ Leben auch so handhaben würde.
Das Video ist überspitzt und humoristisch angelegt und lässt einen nachdenklich zurück: Welche Informationen geistern über mich durch den digitalen Raum? Teile ich zu viele Daten von mir? Wie vertrauenswürdig sind Plattformen, die ich täglich nutze? Im Online-Kurs wird darauf hingewiesen, dass unreflektierte Aktivitäten einen negativen Einfluss auf die Zielerfüllung und das Image des BMI haben können. Es können unter Umständen rechtliche Konsequenzen die Folge sein, weswegen zehn Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden. Wer zum Beispiel Inhalte in Sozialen Medien teilt, sollte sich bewusst sein, ob die Standortbestimmung mittels GPS aktiviert ist oder nicht. Auch die größte Einfallslücke für Organisationen, das „Social Engineering“, wird behandelt.
Aus der Summe scheinbar belangloser Einzelinformationen können Rückschlüsse auf Personen und Handlungen möglich sein und für Erpressung zur Herausgabe vertraulicher Daten oder Identitätsdiebstahl verwendet werden. Den Abschluss des E-Learning-Kurses bildet eine Praxis-Fragerunde mit einem virtuellen Gegenüber und einen Wissenstest zum Überprüfen des Erlernten.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2022

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