Porträt

Kampf zurück an die Spitze

Franz Josef Rehrl, Polizeispitzensportler und nordischer Kombinierer, gewann Bronze im Kombi-Bewerb bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica und sicherte sich zwei dritte Weltcup-Plätze.

Franz Josef Rehrl belegte beim Weltcup der nordischen Kombinierer im Jänner 2023 in Estland je dritte Plätze im Einzelbewerb und im Mixed-Team-Bewerb und er gewann Bronze im Kombi-Bewerb bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica.
Franz Josef Rehrl belegte beim Weltcup der nordischen Kombinierer im Jänner 2023 in Estland je dritte Plätze im Einzelbewerb und im Mixed-Team-Bewerb und er gewann Bronze im Kombi-Bewerb bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica. © GEPA Pictures/Wolfgang Grebein, GEPA Pictures / Gintare Parpaviciute

Franz Josef Rehrl landete am 25. Februar 2023 im Kombi-Bewerb mit Sprung auf der Normalschanze und Langlauf über 10 km auf dem dritten Platz bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica. Beim Weltcup­rennen der nordischen Kombinierer am 8. Jänner 2023 in Otepää (Estland) landete er auf dem dritten Platz. Der Steirer lag nach dem Springen mit einem Sprung auf 101 Meter auf dem zweiten Platz. Erst auf den letzten Metern ins Stadion entschied sich das Rennen. Rehrl setzte sich im Finish mit einem gekonnten Ausfallschritt gegen den Japaner Yamamoto durch. „Es war ein recht spannender Zielsprint, und ich bin froh, dass ich den Fuß so weit nach vorgebracht habe“, sagte er. Zusätzlich errang Rehrl einen dritten Platz im Mixed-Team Bewerb der nordischen Kombination in Otepää.

Franz Josef Rehrl ist seit 2018 im Spitzensportkader des Innenministeriums.
Franz Josef Rehrl ist seit 2018
im Spitzensportkader des
Innenministeriums. © Gerd Pachauer

Franz-Josef Rehrl, 30, stammt aus der Ramsau in der Steiermark. Er begann in jungen Jahren mit dem Skispringen und Langlaufen. Er galt als Talent unter den nordischen Kombinierern. In der Saison 2018/2019 gelang ihm der Durchbruch an die Weltspitze. Rehrl feierte seine ersten beiden Weltcupsiege und belegte in der Gesamtwertung am Ende der Saison Rang 3. Bei der Heim-WM in Seefeld gewann er Bronze im Einzel. Es folgten zwei weitere dritte Plätze im Teamsprint. Rehrl war bei den olympischen Spielen in China dabei. Ein Kreuzbandriss warf ihn fast gänzlich aus der Bahn. „Meine gesamten Ersparnisse sind draufgegangen“, erzählt er. „Ohne Unterstützung der Polizei wäre es wohl vorbei gewesen.“ Jetzt ist er das fünfte Jahr bei der Polizei. Er absolviert die Praxisphase der Polizeigrundausbildung in der Polizeiinspektion Schladming.

Ziele.

Den Kreuzbandriss hat er sich ausgerechnet beim Heim-Weltcup in der Ramsau zugezogen, in der Qualifikation. „Da hat‘s mich ordentlich aufgeprackt“, erzählt er. „Dabei stürze ich zum Glück selten.“ Aber, Rehrl, der in Schladming und Stams in die Schule gegangen ist, hat mit Hilfe von Physiotherapeuten ein hartes Reha-Programm durchgezogen. Mittlerweile hat er sich wieder hohe Ziele gesteckt. „Ich möchte einmal Weltmeister werden.“ Das lädierte Knie, das er fast in Eigenregie therapiert hat, schmerzt kaum mehr.
Rehrl ist verheiratet, hat zwei Kinder. Für seine Hobbys Paragleiten, Radfahren, Schwimmen, Laufen, Fußball bleibt nicht viel Zeit. Er ist nebenbei Fluglehrerassistent im Paragleiten.
Franz-Josef Rehrl pflegt die sozialen Medien und eine Homepage. „Wir leben im Sport ja nur vom Preisgeld. Eigenwerbung schadet da nie, am bes­ten mit Erfolgen.
Sehr dankbar ist er für die Unterstützung des Polizei-Spitzensport-Kaders. „Ich bin froh, dass sie mich aufgenommen haben.“ Trainiert wird, was das Zeug hält, er sitzt am Ergometer, geht langlaufen. „Schwächen dürfe man sich im Spitzensport keine erlauben. Vor allem dann nicht, wenn man wieder Weltcup-Bewerbe gewinnen will und einmal Weltmeister werden will.“

Wolfgang Wiederstein


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 3-4/2023

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