Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst

Karriere im Verfassungsschutz

Spannend, sinnvoll, sicher: Die Arbeit im Verfassungsschutz ist vielfältig. Sowohl im Nachrichtendienst als auch im Staatsschutz baut die DSN ihr Personal aus und sucht nach Unterstützung bei der Bekämpfung von verfassungsgefährdenden Angriffen.

Verfassungsschutz: Die Aufgabenbereiche sind spannend und das Arbeitsumfeld ist sensibel
Verfassungsschutz: Die Aufgabenbereiche sind spannend
und das Arbeitsumfeld ist sensibel
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Zur Bewältigung von Krisen ist ein starker und handlungsfähiger Verfassungsschutz wichtig. Seit Dezember 2021 ist die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) Österreichs Verfassungsschutzbehörde. Besonderes Element der DSN: Es gibt eine klare Trennung in die Bereiche Staatsschutz und Nachrichtendienst. Sie dient der Stärkung der Gefahrenaufklärung.
Im Nachrichtendienst geht es um die umfassende und frühe Aufklärung, Auswertung und Analyse sowie fortlaufende Beurteilung sämtlicher verfassungsschutzrelevanter Bedrohungslagen im Inland.
Im Staatsschutz erfolgen die polizeilichen Ermittlungen mit dem vorrangigen Ziel, verfassungsschutzrelevante Gefahren abzuwehren. Gemeinsam gibt dieses hybride Modell mit den beiden Bereichen ein umfassendes Bild über die verfassungsschutzrelevanten Bedrohungslagen in Österreich. Die Vernetzung der Informationen aus beiden Bereichen führt zu einem besseren Erkenntnisgewinn. Dadurch kann die DSN präventiv gegen potenzielle Gefahren handeln.

Erfolgsweg nach internationalem Standard.

In den ersten 15 Monaten ihres Bestehens ging der Weg der DSN in eine konkrete Richtung: Dem Verfassungsschutz wurde ein neuer Schliff gegeben und er wurde auf eine moderne Ebene gehoben.
Die Organisation des österreichischen Verfassungsschutzes wurde an internationale Vorbilder angepasst. Durch fortschrittliche Veränderungen in ihrer Aufbau- und Ablauforganisation verwirklicht die DSN die Erfordernisse einer modernen Sicherheitsbehörde und ist adäquat für ihre Aufgabewahrnehmung – das frühzeitige Wahrnehmen von Risiken und Gefahren für die Sicherheit Österreichs – ausgestattet. Gleichzeitig stand die Stärkung des Vertrauens von nationalen und internationalen Partnerinnen und Partnern im Mittelpunkt.

Der Schutz verfassungsmäßiger Einrichtungen und ihrer Handlungsfähigkeit sowie von Vertreterinnen und Vertretern ausländischer Staaten und internationaler Organisationen, der Schutz kritischer Infrastruktur und der Schutz der Bevölkerung vor terroristisch, ideologisch oder religiös motivierter Kriminalität, vor Gefährdungen durch Spionage, durch nachrichtendienstliche Tätigkeit und durch Proliferation liegen in der Verantwortung des Verfassungsschutzes. In diesen Bereichen unternimmt die DSN unterschiedliche Maßnahmen zur Gefahrenkontrolle.

Seit der Reform des Verfassungsschutzes konnten bereits viele Verbesserungen erzielt werden. Neben der Spezialisierung in den Phänomenbereichen wurden technische Ressourcen modernisiert und erweitert, Kooperationen mit verschiedenen Institutionen eingegangen und der Bereich der Prävention gestärkt. Prävention ist im neuen Modell des Verfassungsschutzes sowohl im Staatsschutz als auch im Nachrichtendienst verankert. Darüber hinaus wird in den Bundesländern die Extremismusprävention in den Landespolizeidirektionen ausgebaut. Der Bedrohung von Wirtschafts- und Industriespionage für österreichische Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen entgegnet die DSN mit ihrem mobilen Präventionsteam, das Unternehmen individuell bei der Gefahrenerkennung sowie bei der Entwicklung wirkungsvoller Präventionsmaßnahmen gegen alle Erscheinungsformen der Wirtschafts- und Industriespionage unterstützt. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Arbeit des Verfassungsschutzes ist die Zusammenarbeit mit den Justizbehörden. Das Staatsschutz- und Nachrichtendienst-Gesetz (SNG) ermöglicht durch die neu eingerichteten Fallkonferenzen das frühzeitige Erkennen von Radikalisierungstendenzen. Gemeinsam mit den Justizbehörden werden Maßnahmen zur Deradikalisierung von Personen im Übergang zwischen Haft und Freiheit abgestimmt. Derzeit stehen besonders die Themen Digitalisierung, Rekrutierung von Fachpersonal und Präventionstätigkeit im Fokus der DSN.

Personalsuche.

Verfassungsschutz: Gesucht werden extern und intern unter anderem Juristen, IT-Spezialisten, Forensiker, Informatiker, Analysten
Verfassungsschutz: Gesucht werden extern und intern
unter anderem Juristen, IT-Spezialisten, Forensiker,
Informatiker, Analysten
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Die DSN ist auf der Suche nach gut qualifizierten, geeigneten Personen, die ihre Expertise im Staatsschutz oder im Nachrichtendienst einbringen können. Laufend werden sowohl öffentlich als auch intern neue Stellen ausgeschrieben. Diese Stellen liegen in den unterschiedlichsten Bereichen des Verfassungsschutzes, weshalb auch Personen außerhalb der Exekutive gesucht und eingestellt werden. Für eine Tätigkeit im Verfassungsschutz sind diverse Kompetenzen notwendig. Zusätzliche Sprachkenntnisse, auch in Form einer zweiten Muttersprache, können etwa in spezifischen Bereichen hilfreich sein. Für Absolventinnen und Absolventen mit abgeschlossenem Hochschulstudium über Personen mit abgeschlossener Schulausbildung auf Maturaniveau bis zu Absolventinnen und Absolventen der Pflichtschule, einer mittleren Schule oder mit Lehrabschluss bietet die DSN unterschiedliche Betätigungsfelder an.

In der DSN haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, direkt an sicherheitsrelevanten Themen im Bereich des Verfassungsschutzes mitzuwirken. Die Aufgabenbereiche sind spannend und das Arbeitsumfeld ist sensibel. Zudem erhält man Einblicke in die Abläufe der Sicherheitsverwaltung. Chancengleichheit und Vielfalt sind in der DSN genauso wichtig, wie eine wertschätzende Führungskultur und die Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung. Neben Unvoreingenommenheit, Vertraulichkeit und Professionalität steht Transparenz im Zentrum der DSN. In einem sensiblen Arbeitsumfeld gilt: Soviel Transparenz wie möglich, soviel Geheimhaltung wie nötig.
Bei der Rekrutierung setzt die DSN einerseits auf intensive Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und andererseits auf interne sowie externe Kommunikation. Dabei nutzt sie auch die Karriereplattform LinkedIn, wo auf dem Profil der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst immer wieder Einblicke in die Arbeit der Verfassungsschützerinnen und Verfassungsschützer gegeben werden.

Arbeit in den Phänomenbereichen.

Die DSN schützt die Republik vor Gefahren aus unterschiedlichen Phänomenbereichen. Dazu zählen alle Formen des Extremismus und Terrorismus, Spionageabwehr und Cyber-Sicherheit sowie internationaler Waffenhandel und Proliferation. Auch Wirtschaftsdelikte, der Schutz kritischer Infrastruktur und der Personen- und Objektschutz fallen in die Tätigkeit des Verfassungsschutzes.
Innerhalb der Phänomenbereiche gibt es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedliche Betätigungsfelder. Einige Bedienstete sind operativ tätig und somit zu einem Teil auch im Außendienst unterwegs: Im Rahmen von staatsschutzrelevanten Fällen führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Phänomenbereichen auch operativ gezielte Fahndungen durch. Andere arbeiten analytisch und beschäftigen sich somit detailliert mit einem speziellen Phänomen: Durch Fall- und Netzwerkanalysen mithilfe spezifischer Methoden und Analyse-Tools sind die Analystinnen und Analysten in der Lage, Handlungsempfehlungen abzugeben und dadurch Impulse für weitere operative Tätigkeiten zu setzen. Die Fall- und Phänomenauswertungen der in der DSN angesiedelten Analyseeinheit bilden eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die strategische Leitung sowie für die Steuerung und Koordination der daraus resultierenden Maßnahmen oder Personen- und Objektschutzmaßnahmen. In der DSN nachrichtendienstlich erworbene Informationen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschafft, aufbereitet und ausgewertet. Anschließend erstellen sie zu den entsprechenden Phänomenen Berichte und Lagebilder. In anderen Bereichen sind technische Kenntnisse gefragt. Diese sind vor allem im Bereich der IT-Ermittlung, der Cyber-Sicherheit und der digitalen Forensik notwendig. Bei Letzterer liegt das Hauptaugenmerk auf der korrekten Extraktion von Datenbeständen von sichergestellten Datenträgern sowie deren Aufbereitung. Essenziell ist hierbei das methodische forensische Vorgehen, sodass die Beweisermittlungen im Strafverfahren entsprechend verwendet werden können. Im Cyber-Bereich macht sich die DSN auf die Suche nach Spuren von Cyber-Angriffen, sie beobachtet Angriffsmethoden und Exploits von Tätergruppierungen und analysiert unterschiedliche Arten von Schadsoftware.

Bewerbung.

Interessierte können sich sowohl initiativ sowie auf ausgeschriebene Stellen bewerben. In der DSN werden laufend intern sowie öffentlich Stellenausschreibungen veröffentlicht. Alle aktuellen Ausschreibungen sind auf der Website der DSN (www.dsn.gv.at ) zu finden. Dort sind zudem nähere Informationen zur Arbeit im Verfassungsschutz sowie den Bewerbungsprozess und die Möglichkeit von Initiativbewerbungen angeführt. Auch Dienstzuteilungen sind möglich. Nach der Bewerbung wird ein dreistufiges Auswahlverfahren durchgeführt. Dieses besteht aus einer computergestützten Eignungsdiagnostik, einem psychologischen Interview und einem Fachgespräch.
Im Nachrichtendienst sind Bedienstete im Schema des allgemeinen Verwaltungsdienstes und nicht mehr im Exekutivdienst tätig. Exekutivbedienstete mit Matura oder abgeschlossener Berufsreifeprüfung können sich beispielsweise auf Arbeitsplätze der Verwendungsgruppe A2 bewerben, der Bezug einer zusätzlichen nachrichtendienstlichen Zulage ist möglich.

Verfassungsschutz

Berufsfelder

  • Strategie und Organisationsentwicklung
  • Sicherheits-, Risiko-, Prozess- und Qualitätsmanagement
  • Cybersicherheit und IT-Bereich
  • Open Source- und Social Media-Intelligence
  • Ermittlung
  • Interne Sicherheit
  • Strategische und operative Analyse
  • Informationsbeschaffung und Observation
  • Digitale Forensik
  • Internationale Beziehungen
  • Rechtsangelegenheiten
  • Übersetzungswesen
  • Wirtschaftsschutz und Deradikalisierung
  • Personal, Aus- und Fortbildung, Budget und Controlling
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Organisation und Verwaltung

Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 5-6/2023

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