Internationale Katastrophenhilfe

Hilfe von SARUV und SA-RRT

Die „Search and Rescue Unit Vorarlberg“ (SARUV) sowie das „Samaritan Austria – Rapid Response Team“ (SA-RRT) unterstützen im Februar 2023 Einsatzkräfte im Erdbebengebiet der Türkei und Syrien bei der Suche und Rettung von Verschütteten.

Freiwillige Helfer der „Search and Rescue Unit Vorarlberg“ (SARUV) sowie des „Samaritan Austria – Rapid Response Teams“ (SA-RRT) unterstützten die Einsatzkräfte im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien
Freiwillige Helfer der „Search and Rescue Unit Vorarlberg“ (SARUV) sowie des „Samaritan Austria – Rapid Response Teams“ (SA-RRT)
unterstützten die Einsatzkräfte im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien © SARUV

Nachdem die türkischen Behörden über den EU-Katastrophenschutzmechanismus um Hilfe bei der Suche und Rettung von Erdbebenopfern ersucht hatten, entsandte das für internationales Katastrophenmanagement zuständige Bundesministerium für Inneres (BMI) Such- und Rettungsteams in die Türkei, darunter die „Search and Rescue Unit Vorarlberg“ (SARUV). Das Team stand unter der Führung der freiwilligen Feuerwehr Rankweil. Es hat sich als „Medium Urban Search and Rescue“ (MUSAR) beim BMI als einsatzbereit gemeldet.

Die SARUV ist ein Team aus Feuerwehr, Bergrettung, Hundestaffel Vorarlberg, Medizinern, Rotem Kreuz und Support-Unit Vorarlberg. Je nach Situation wird auch das Team erweitert bzw. verkleinert. In diesem speziellen Fall ist das Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT) mitgefahren – die internationale Katastrophenhilfe-Einheit des Arbeiter-Samariter-Bunds Österreich.
Die SARUV besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die für die gesamte Einsatzzeit Urlaub bzw. Sonderurlaub beim Arbeitgeber beantragen müssen. Ein Großteil der Mitglieder der SARUV kommt aus den Reihen der Feuerwehr Rankweil, aber es sind auch Spezialisten aus anderen Feuerwehren und Hilfs- und Rettungsorganisationen aus ganz Vorarlberg mit dabei.

Einsatz.

Nachdem das SARUV-Team vom BMI über den Einsatz informiert worden war, wurde ein Einsatzteam zusammengestellt, um den 24-Stunden-Schichtbetrieb im Einsatzgebiet bewerkstelligen zu können. Zur Nachsorge wurde noch vor Rückkehr die Unterstützung durch das KIT (Kriseninterventionsteam) Vorarlberg in Zusammenarbeit mit dem IFS (Institut für Sozialdienste) Vorarlberg abgeklärt. Die Teams von SARUV und SA-RRT bestanden aus 32 Mitgliedern und 5 Suchhunden. Die Ausrüstung bestand aus optischen und akustischen Suchgeräten, Zelten, Liegen, persönlichen Helferboxen, Treibstoff, Verpflegung und Wasser.
Am 7. Februar 2023 flogen die Rettungsteams von Zürich nach Adana. In Adana wurde beim RDC (Reception Departure Center) den Teams ein Einsatzgebiet in der Stadt Osmaniye zugeteilt. Dort wurde das erste Basiscamp des gemeinsamen Erdbebenrettungsteams SARUV/SA-RRT aufgebaut und sofort mit den Such- und Rettungseinsätzen begonnen. Diese wurden von der örtlichen Einsatzleitung LEMA (Local Emergency Management Authority) zugeteilt.
Im Schichtbetrieb von jeweils 12 Stunden war ein Team im Such- und Rettungseinsatz und das zweite Team im Basiscamp bei der Regeneration sowie bei Vorbereitungen für den nächs­ten Einsatz tätig. In Osmaniye wurden dann zwei Tage lang verschiedene Einsatzstellen abgearbeitet. Gerettet werden konnte niemand mehr. In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar wurde das Basiscamp von der Stadt Osmaniye in die Großstadt Kahramanmaras verlegt. Dort wurde nach dem Aufbau des Basiscamps wieder der Schichtbetrieb eingeführt und in Zusammenarbeit mit anderen internationalen und nationalen Rettungsteams konnten insgesamt vier Personen lebend aus den eingestürzten Gebäuden gerettet werden. Am 14. Februar beendeten die Teams ihren Einsatz und reisten nach Vorarlberg zurück. Ein Großteil der Ausrüstung (Scherenzelte, Schlafzelte, Generatoren, Liegen, Equipment) wurde nach Rücksprache mit dem BMI vor Ort gelassen und den lokalen Einsatzkräften bzw. der Bevölkerung zur Verfügung gestellt.

Rückkehr.

„Der Empfang nach unserer Rückkehr in Rankweil war nach einer Woche im kräftezehrenden Einsatz sehr emotional und die Freude bei den Familien, Freunden und Kameraden sehr groß“, sagte Markus Mayr, Kommandant und Teamleader des Einsatzteams. „Überwältigend waren die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Bevölkerung aus Vorarlberg und ganz Österreich, die wir über verschiedene Social-Media-Kanäle, Briefe und auch persönlich erhalten haben.“

Bernhard Otupal


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 5-6/2023

Druckversion des Artikels (PDF 321 kB)