Freiwillige Rückkehr

Rückkehr mit Perspektiven

Unter dem Leitgedanken „Rückkehr mit Perspektiven“ bietet Österreich Reintegrationsprogramme für freiwillige Rückkehrer/-innen in derzeit 40 Herkunftsländern an. Im Booklet „Geschichten über Rückkehr und Reintegration“ geben aus Österreich Zurückgekehrte Einblick in den Rückkehr- und Reintegrationsprozess.

Bei einer unterstützten freiwilligen Rückkehr wird Migrantinnen und Migranten eine Rückkehrhilfe gewährt, die unter anderem die Reisekosten bei Bedürftigkeit abdeckt
Bei einer unterstützten freiwilligen Rückkehr wird Migrantinnen und Migranten eine Rückkehrhilfe gewährt, die unter anderem die Reisekosten bei Bedürftigkeit abdeckt © Helmut Fohringer/APA/picturedesk.com

Österreich verfügt über ein umfassendes System zur Förderung freiwilliger Rückkehr. Neben Rückkehrberatung und -unterstützung legt Österreich Wert auf eine nachhaltige Reintegration. Für derzeit 40 Herkunftsländer können freiwillige Rückkehrer/-innen, die die Voraussetzungen dafür erfüllen, ganz nach dem Leitgedanken „Rückkehr mit Perspektiven“ Reintegrationsunterstützung im Wert von bis zu 3.500 Euro erhalten. Mit mehreren internationalen Kooperationspartnern wie der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) und regional bis weltweit agierenden Organisationen wie der Internationalen Organisation für Migration (IOM) unterstützt Österreich die Wiedereingliederung von Rückkehrenden in die Gesellschaft des Herkunftsstaats.

„Rückkehr mit Perspektiven“ bedeutet individuelle Unterstützung vor Ort. Rückkehrende werden bei der Reintegration im Herkunftsland je nach persönlichem Bedarf wirtschaftlich, sozial und psychosozial unterstützt. Die Programme erleichtern durch Beratung, Weiterbildung, Finanzierung einer Geschäftsidee oder medizinische Unterstützung einen individuellen Neustart in der Heimat. Die Unterstützungsprogramme leisten auch einen Beitrag zum Aufbau von wirtschaftlichen Strukturen vor Ort durch Unternehmensgründungen in den Bereichen Handel, Handwerk oder Dienstleistung. Zudem werden Anreize für eine (erneute) Migration durch Reintegrationsmaßnahmen und eine längerfristige Begleitung des Rückkehrenden minimiert.

Ein Booklet gibt durch die Geschichten von elf Zurückgekehrten Einblicke in den Rückkehr- und Reintegrationsprozess aus Österreich. Dabei teilen die Rückkehrer-/innen, die mit Unterstützung des österreichischen Rückkehr- und Reintegrationssystems freiwillig aus Österreich in ihre Herkunftsländer zurückgekehrt sind, ihre Erfahrungen: Als irregulärer Migrant in Österreich war es für Z. schwer, sich zu erhalten. Nach seinem abgewiesenen Asylantrag entschied er sich deshalb für eine unterstützte freiwillige Rückkehr nach Bangladesch. Hier führt er nun ein Zementunternehmen und lebt glücklich mit seiner Frau und zwei Kindern. Menschen in Österreich, die zurückkehren müssen, empfiehlt Z., die Rückkehr- und Reintegrationsprogramme zu nutzen. Durch Berichte aus erster Hand, wie etwa dem von Z., werden im Book­let realistische Möglichkeiten aufgezeigt. Das Booklet soll Migrant/-innen, die über eine freiwillige Rückkehr nachdenken, authentische Geschichten näherbringen, mit denen sie sich identifizieren können. Es wurde im Auftrag des Innenministeriums von IOM in Zusammenarbeit mit einigen anderen Reintegrationspartnern erstellt und aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europä­ischen Union finanziert.

Julia Ehgartner

Link zum Booket
DE: https://returnfromaustria.at/reintegrationsgeschichten 
EN: https://returnfromaustria.at/storiesofreintegration 


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2023

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