BMI-Spitzensportler

Vom Strand in die PI

Clemens Doppler war Österreichs Aushängeschild im Beach-Volleyball. Er beendet seine Karriere als Polizeispitzensportler und konzentriert sich nun auf seine Tätigkeit als Polizist.

Clemens Doppler versieht Dienst in der Polizeiinspektion Hohe Warte in Wien
Clemens Doppler versieht Dienst in der Polizeiinspektion
Hohe Warte in Wien © Gerd Pachauer

Clemens Doppler zählte zur Spitzensport-Elite des Bundesministeriums für Inneres. Sein Highlight war bei der Heim-WM 2017 auf der Wiener Donauinsel, wo er sich an der Seite von Alexander Horst bis ins Finale kämpfte und mit Silber die bisher einzige Medaille des Österreichischen Volleyballverbands (ÖVV) bei Weltmeisterschaften gewann.
Nach 24 Jahren im Spitzensport beendet der 43-jährige Ober­österreicher seine Karriere als Polizeispitzensportler. Seit 1. November 2023 arbeitet er als Polizist in der Polizeiinspektion Hohe Warte in Wien. Doppler ist seit 2018 bei der Polizei. „Meine erste Amtshandlung als Polizist ist ein Drogendelikt gewesen. Die Dienstwaffe habe ich bisher zum Glück nur zum Training gebraucht“, sagt er.

Clemens Doppler, geboren am 6. September 1980 in Kirchdorf an der Krems, war Vize-Weltmeister, zweimal Europameister (in Valencia und in der Türkei) und nahm an drei olympischen Spielen teil. Außerdem gewann er neunmal die österreichische Meisterschaft. Als Nachwuchsspieler wurde er viermal österreichischer Meister. 1995 spielte er für den VBC Steyr und war der jüngste Spieler in der Bundesliga. Er wechselte später zum Volleyballteam „hot Volleys“ in Wien. Mit dieser Mannschaft gewann er jeweils zweimal die österreichische Meisterschaft und den nationalen Pokal. Doppler absolvierte 60 Spiele für die österreichische Nationalmannschaft. 2001 beendete er seine Karriere als Hallen-Volleyballer, um sich auf Beachvolleyball zu konzentrieren. Bevor Doppler zur Polizei kam, war er Bundesheer-Leistungssportler beim Heeres-Sportzentrum. Nach einem Kreuzbandriss schied er dort aus.
Doppler erlitt während seiner sportlichen Karriere drei Kreuzbandrisse und musste zehn Knieoperationen über sich ergehen lassen. Dennoch fand er dank seines Durchhaltevermögens immer wieder zurück an die Weltspitze. Marc Digruber, der alpine Skifahrer, hat ihm den Ratschlag gegeben, sich doch bei der Polizei zu bewerben. Clemens Doppler war Feuer und Flamme: „Bei der Polizei lernst du viel fürs Leben, mir taugt das total.“

Vortragender und Mentor.

Doppler schloss nebenbei ein Diplomstudium für Trainings- und Sportmanagement und einen MBA für Businessadministration und Sport an der FH Burgenland ab. Seit 2022 hält er Vorträge für Führungskräfte in Unternehmen, unter dem Motto „From Beach to Speech“. Er zeigt die Parallelen zwischen Spitzensport und Wirtschaft auf und behandelt u. a. Themen wie Zielerreichung durch Prioritätenmanagement, Umgang mit Rückschlägen, Leadership und Teamentwicklung. Der Vater einer neunjährigen Tochter widmet sich nun vermehrt der Familie und seinem Beruf als Polizist. Dem Beachvolleyball bleibt Doppler als Mentor erhalten. Weiters gründete er mit drei Kolleginnen den Beachvolleyballverein „TeachBeach“, der „ausschließlich Beachvolleyballtrainings für Kinder- und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren anbietet“.
Mit Sportlerkollegen wie dem Ex-ÖFB-Fußballer Marc Janko, Conny Wilczynski (Handball) und Tommy Klepeisz (Basketball) gründete Doppler 2017 die „SPORTBOX“. Grundgedanke ist es, Kinder und Jugendliche zum Sport zu bringen. Aus der „SPORTBOX“ entwickelte sich über die Jahre ein Bindeglied zwischen Sport und Wirtschaft, mit vielen unterschiedlichen Projekten.

Wolfgang Wiederstein

Tag des Sports

Polizei-Spitzensportlerinnen und -sportler geehrt

Tag des Sports: Jakob Dusek, Daniela Ulbing, Chiara Kreuzer, Veronika und Elisabeth Aigner wurden für ihre sportlichen Leistungen ausgezeichnet
Tag des Sports: Jakob Dusek, Daniela Ulbing, Chiara
Kreuzer, Veronika und Elisabeth Aigner wurden für ihre
sportlichen Leistungen ausgezeichnet © Gerd Pachauer

Am „Tag des Sports“, am 23. September 2023, im Wiener Prater, waren 70 Polizei-Spitzensportlerinnen und -sportler sowie Mitglieder des Alumni-Clubs vertreten. Während der Veranstaltung wurden besonders erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler für ihre Leis­tungen der vergangenen Saison geehrt. Elena-Katharina Liedl, Leiterin der Sportabteilung, Reinfried Herbst, Spitzensportkoordinator im BMI, und Hans Niessl, Sport-Austria-Präsident, überreichten vier Polizei-Spitzensportlerinnen und -sportlern Auszeichnungen. Die Snowboarder Daniela Ulbing und Jakob Dusek wurden zur Polizei-Spitzensportlerin und zum Polizei-Spitzensportler des Jahres gekürt. Chiara Kreuzer, Skispringerin, erhielt den Titel „Newcomerin des Jahres“. Veronika Aigner, Para-Skirennläuferin, deren Guide Polizei-Spitzensportlerin Elisabeth Aigner ist, wurde zur „Behindertensportlerin des Jahres“ gekürt.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 11-12/2023

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