Exekutivgeschichte und Traditionspflege

Traditionspflege „Agenda 2025“

Im Hinblick auf das 20-jährige Jubiläum der Wachkörperreform im Jahr 2025 startete am 27. September 2023 das Projekt „Traditionspflege im Bundesministerium für Inneres – Agenda 2025“.

Gelebte Traditionspflege: Abordnung der Kärntner Traditionsgendarmerie beim Tag der Bundespolizei in der Steiermark
Gelebte Traditionspflege: Abordnung der Kärntner Traditionsgendarmerie beim Tag der Bundespolizei in der Steiermark © LPD Steiermark

Mit 1. Juli 2005 wurden die Bundessicherheitswache, die Bundesgendarmerie und das Kriminalbeamtenkorps zum österreichweit einheitlichen Wachkörper „Bundespolizei“ zusammengeführt. Dieses Verwaltungsinnovationsprojekt bedingte nicht nur die Etablierung neuer Organisationsvorschriften, etwa im Bereich der Organisations- und Geschäftsordnungen (OGO), Exekutivdienstrichtlinien (EDR) oder Kriminaldienstrichtlinien (KDR), sondern auch begleitende Tätigkeiten im organisationskulturellen Kontext (Traditionspflege).

Projekt T-2025.

Im Hinblick auf das bevorstehende 20-Jahr-Jubiläum der Bundespolizei am 1. Juli 2025 hat das Bundesministerium für Inneres (BMI) ein Forschungsprojekt unter dem Titel „T-2025. Traditionspflege im Bundesministerium für Inneres. Agenda 2025“ beauftragt, um die Geschichte und Tradition in der Bundespolizei umfassend und transparent aufzuarbeiten. Das Forschungsprojekt erstreckt sich vom Februar 2003 (Vorstellung des Regierungsprogramms mit dem Auftrag der organisatorischen Zusammenführung von Gendarmerie und Polizei) bis Juli 2025 (Jubiläum „20 Jahre Wachkörperreform in Österreich“).
Begleitet von externen wissenschaftlichen Partnern, sollen neue Erkenntnisse für die Wissenschaft und Forschung gewonnen werden. Diese Ergebnisse sollen in die exekutive Aus- und Fortbildung einfließen. Durch die fortlaufende Auseinandersetzung im Bereich „Traditionspflege“ leistet das BMI als größte Sicherheitsorganisation des Landes einen wichtigen Beitrag zur Identitätsstiftung und Wertevermittlung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innenressorts sind Teil der Gesellschaft, nehmen Bedacht auf ihre Vergangenheit, leben jedoch in der Gegenwart im Rahmen der sich ständig veränderten Einflussfaktoren. Sie sollen auf Basis verschiedener inhaltlicher Traditionszugänge stolz und bewusst sein, eine zeitgemäße Gedenkkultur zu besitzen.

Projektstrukturen.

Die Tätigkeitsbereiche „Exekutivgeschichte“ und „Traditionspflege“ werden ressortintern von der Abteilung „Historische Angelegenheiten“ in der Sektion III (Recht) bearbeitet. „Mit diesem Traditionsprojekt nimmt sich das Innenressort einer sehr wichtigen organisationskulturellen Agenda an“, sagte der Leiter der Abteilung III-S-3, Stephan Mlczoch.
Das Projekt wird von Joachim Steinlechner, Exekutivhistoriker und Traditionsbeauftragter des BMI, geleitet. In die Forschungsarbeiten werden neben den Mitgliedern des ressortinternen Fachzirkels „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“ externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingebunden. „Neben der innerorganisatorischen Aufarbeitung werden die zukünftigen Ausformungen einer modernen Traditionspflege im BMI im Mittelpunkt stehen. Diesbezüglich wird auch ein Traditionserlass etabliert werden“, erläuterte Steinlechner.

Acht Teilprojekte.

Das Gesamtprojekt „T-2025“ untergliedert sich in acht Teilprojekte: Organisationsinsignien, Gedenkkultur, Traditionspflege/Digitalisierungen, Benennung von Ausbildungskursen, Benennung von Gebäuden und Räumlichkeiten, Benennung im öffentlichen Bereich, Veranstaltungen/Ausstellungswesen sowie Publikationen/Öffentlichkeitsarbeit.

J. S.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 1-2/2024

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