Lebensretter

Aus der Gefahr gerettet

Elf Polizistinnen und Polizisten aus vier Landespolizeidirektionen wurden am 13. November 2023 für ihren Einsatz als Lebensretterinnen und -retter von Innenminister Gerhard Karner in Wien geehrt.

Durch den Einsatz der Beamtinnen und Beamten aus den Landespolizeidirektionen Kärnten, Steiermark, Tirol und Wien konnte sechs Personen das Leben gerettet werden. Dabei begaben sich die Polizeibediensteten mitunter selbst in risikoreiche Situationen.
Fünf im Wasser treibende Menschen wurden aus Flüssen in Kärnten, Tirol, Wien und der Steiermark gerettet, ein Mann wurde von den Gleisen der Schnellbahn am Bahnhof Wien Liesing gezogen.
„Die geehrten Polizistinnen und Polizisten, haben durch ihren Einsatz einigen Menschen zu einem weiteren Geburtstag verholfen. Ich bedanke mich für Ihren außerordentlichen Einsatz und ihr Engagement“, sagte der Innenminister. Die Polizistinnen und Polizisten wurden mit der „Goldenen Medaille am roten Bande für Verdienste um die Republik Österreich“ (Lebensrettermedaille) ausgezeichnet.

Tirol.

Am 13. Juli 2022 sah Roman Prodinger einen in der Sill in Innsbruck treibenden Mann, der hektisch mit den Armen ruderte. Der Mann befand sich aufgrund der reißenden Strömung in einer lebensbedrohlichen Situation. Der Polizeibeamte begab sich daher hüfttief in den Fluss, erfasste den Mann am Arm und zog ihn in Richtung des Ufers. Um nicht selbst mitgerissen zu werden, hielt sich der Polizist an einem Ast fest und konnte dadurch wieder ans Ufer gelangen und den Mann retten.

Steiermark.

Innenminister Gerhard Karner mit den geehrten Lebenretterinnen und Lebens rettern aus Kärnten, der Steiermark, Tirol und Wien
Innenminister Gerhard Karner mit den geehrten
Lebenretterinnen und Lebens rettern aus Kärnten, der
Steiermark, Tirol und Wien © Jürgen Makowecz

Kristina Ingrid Scheikl und Eva Unterreiner sprangen am 14. Oktober 2022 in die Mürz, um einen bewusstlosen 15-Jährigen aus dem Wasser zu retten. Der Lehrling war mit Arbeiten an einem Kleinwasserkraftwerk in Kindberg beschäftigt gewesen und war von seinen Kollegen im Wasser entdeckt worden. Mithilfe eines Kollegen des Lehrlings konnte der 15-Jährige auf eine Schotterbank gezogen werden, wo mit Reanimationsmaßnahmen begonnen wurden. Aufgrund der geringen Wassertemperatur und der starken Strömung befanden sich die beiden Polizistinnen selbst in akuter Lebensgefahr. Der Lehrling wurde anschließend medizinisch versorgt.

Wien.

Christoph Scheibner bemerkte am 9. Mai 2023 am Bahnhof Wien Liesing eine verwirrte, desorientierte und offensichtlich verletzte Person auf den Gleisen eines Bahnsteigs. Er begab sich auf die Gleise und konnte gemeinsam mit einem couragierten Zivilisten den Mann von den Gleisen retten. Kurz danach durchfuhr ein Zug den Bahnhof auf dem Gleis, auf dem sich der Mann zuvor noch befunden hatte.
Am 11. Mai 2023 wurden Daniel Rud und Oliver Max zur Steinspornbrücke in Wien Donaustadt wegen einer in der Neuen Donau treibenden Person gerufen, die immer wieder mit dem Kopf unter Wasser geriet und panisch nach Luft rang. Die Polizisten begaben sich in das 17 Grad kalte Wasser und konnten die Frau am rechten Arm ergreifen, nachdem diese bereits vollständig untergetaucht war. Durch den Rettungsgriff konnte die Frau ans Ufer gebracht und mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen werden. Sie wurde anschließend von der Rettung in das Donauspital verbracht.

Kärnten.

Zwei 14-jährige Mädchen versuchten am 29. Juli 2023 in St. Stefan im Lavanttal verlorengegangene Kopfhörer wiederzufinden und stürzten dabei in die Lavant. Aufgrund der starken Strömung trieben sie 200 Meter flussabwärts, wo sie sich an einem Holzstamm festklammern konnten. Die Exekutivbediensteten Gottfried Zötsch, Norbert Urach, Rainer Schöfl, Rafael Koschu, Bernhard Taudes und Andrea Weinländer Die Einsatzkräfte versuchten zunächst mittels einer „Menschenkette“ zu den Mädchen vorzudringen, was erfolglos abgebrochen werden musste. Mit Wurfsäcken konnten jedoch Bergeseile zugeworfen werden, Die Mädchen verknoteten die Seile unter ihren Armen und konnten aus dem Wasser gerettet werden. Die Exekutivkräfte befanden sich dabei in Lebensgefahr, zumal ein Sturz oder ein Fehltritt mit voller Einsatzbekleidung und mitgeführter Einsatzmittel in einem hochwasserführenden Fluss selbst für geübte Schwimmer äußerst gefährlich ist. Nach notärztlicher Erstversorgung wurden die Mädchen ins LKH Wolfsberg eingeliefert. Im Einsatz befanden sich weiters Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr St. Stefan und der Wasserrettung St. Andrä.


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 1-2/2024

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