BMI-Spitzensportler

Neue Athletinnen und Athleten

16 Spitzensportlerinnen und -sportler wurden 2023 neu in den Polizeispitzensport aufgenommen. Sie absolvieren neben sportlichen Bewerben die Polizeiausbildung im Bildungszentrum Graz.

Neue Spitzensportlerinnen und -sportler des BMI: Julian Tritscher, Jan-Luca Posch, Jonas Schuster, Lea Rothschopf, Andreas Ploier-Niederschick, (oben); Katharina Lobnig, Lukas Pertl, Markus Müller, Maria Höllwart, Julian Hörl (unten)
Neue Spitzensportlerinnen und -sportler des BMI: Julian Tritscher, Jan-Luca Posch, Jonas Schuster, Lea Rothschopf, Andreas Ploier-Niederschick, (oben); Katharina Lobnig, Lukas Pertl, Markus Müller, Maria Höllwart, Julian Hörl (unten) © Dominik Angerer/Mario Buehner/Edgar Eisner/Patrick Steiner/Matic Klansek, Ski Austria/Gepa Pictures/Expa

Der Spitzensport genießt im Bundesministerium für Inneres (BMI) eine jahrelange Tradition. Polizeispitzensportlerinnen und -sportler rufen in Sommer- als auch Winterdisziplinen sportliche Höchstleistungen in internationalen Bewerben ab und erzielen dabei regelmäßig beachtliche Erfolge. 2023 haben sich bei den jährlichen Ausschreibungen zahlreiche Sportlerinnen und Sportler um Plätze im Spitzensportkader des BMI beworben. Nach einem mehrteiligen Aufnahmeverfahren wurden 16 neue Athletinnen und Athleten aufgenommen.

Katharina Lobnig.

Die aus Kärnten stammende Ruderin begann nach ihrer Matura ein Studium, beschloss aber bald darauf, die Aufnahmeprüfung bei der Polizei in Kärnten zu machen. Seit 2017 ist sie als Polizistin in der Polizeiinspektion (PI) Ferlach tätig. Mit dem Rudersport begann sie bereits als Kind. Ihr Alltag war geprägt von unzähligen Trainingseinheiten gemeinsam mit ihrer Schwester Magdalena. Derzeit macht die 33-Jährige neben einem Wochenenddienst noch zwei bis drei weitere Dienste im Monat in ihrer Dienststelle in Ferlach. Sie macht regelmäßige Dienste in der PI neben den Trainingseinheiten, „weil ich einfach gerne arbeiten gehe und mich meine Arbeit sehr erfüllt. Ich möchte in Kontakt bleiben mit meinen Kolleginnen und Kollegen und schätze die Arbeit als Ausgleich zum Training sehr“.

Teresa Stadlober.

Langläuferin Teresa Stadlober, neu im BMI-Team
Langläuferin Teresa Stadlober, neu im
BMI-Team © Gepa Pictures

Die gebürtige Steirerin ist Langläuferin und bereits seit Jahren dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) angehörig. Auf ihren Social-Media-Plattformen (ihr Instagram-Kanal zählt über 17.000 Follower) gibt sie Fans Einblicke in ihre Trainings- und Wettkampfwelt. Ihr größter Erfolg war die Bronze-Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 in der Disziplin 2 x 7,5 km Skiathlon.
„Während meiner ganzen Jahre im Hochleistungssport liebäugelte ich mit der Polizeiaufnahme als Spitzensportlerin. Ehemalige Langlaufkolleginnen haben sich ebenfalls für den Polizeiberuf entschieden und inspirierten mich für diesen spannenden Beruf mit vielen Facetten.“ Für die beiden Einführungstage im Bildungszentrum (BZS) Graz des BMI unterbrach die Steirerin extra den letzten ÖSV-Trainingskurs in Davos (Schweiz).

Markus Müller.

Der 21 Jahre alte Skispringer aus Klagenfurt ist seit November 2023 dabei. „Schon seit meiner Kindheit interessiere ich mich für den Polizeiberuf. Demnach war es schon lange mein Ziel, den Polizeidienst als Spitzensportler ausüben zu können. Somit sind für mich die besten Voraussetzungen einer beruflichen Weiterbildung neben meiner Leidenschaft, dem Skispringen, gegeben.“ Seinen größten Erfolg feierte der Kärntner im März bei 2022 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Zakopane, Polen, mit einem dritten Platz im Sprunglauf Einzel. Müller hat zudem eine abgeschlossene Lehre mit Matura als Mechatroniker vorzuweisen. Im Spitzensport sei es wichtig, auch schwierigere Phasen gut durchzustehen, seine Ziele immer im Auge zu behalten und immer sein Bestes zu geben, um seine Ziele zu erreichen.“

Michaela Heider fährt in den schnellen Disziplinen Super G und Abfahrt. Sie gehört dem A-Kader des Österreichischen Skiverbandes an. Die aus der Steiermark stammende Skirennläuferin hat sich für einen Platz im BMI-Spitzensportkader beworben, „weil die Ausbildung die optimale Begleitung während meiner Karriere ist und ich später, nach dem Skisport, einen spannenden Beruf ausüben kann“. Vor ihrem Beitritt in den Polizeispitzensport war sie Heeressportlerin.

Mit Lea Rothschopf wurde eine neue Biathletin in den Spitzensportkader aufgenommen. Die 21-Jährige ist ausgebildete Sportinstruktorin und begann ein Bachelorstudium der Psychologie. Mit ihrer Aufnahme in den Spitzen­sportkader fühlt sich die Salzburgerin nun gut aufgehoben: „Es bietet für mich die beste Unterstützung während und nach der sportlichen Laufbahn.“ Als besonders positiv hebt sie die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten innerhalb der Polizei hervor. „Mit der Unterstützung der Polizei kann man sich voll und ganz auf die sportliche Karriere konzentrieren und diese mit größtem und professionellem Einsatz betreiben.“

Lisa-Marie Hirner.

Die 20-jährige Steirerin zeigte bereits mit einem dritten Platz in der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Planica (Slowenien) ihr Können. Auch ihre Hobbys sind durchwegs sportlich: Neben dem Skifahren, Reiten und Klettern spielt Lisa-Marie Fußball. In den vergangenen fünf Jahren hat sie ihre sportliche Ausbildung im Nordischen Ausbildungszentrum (NAZ) in Eisenerz absolviert und ihren Lehrabschluss als Konstrukteurin erworben. Sie wollte Teil des Polizeispitzensports sein, „weil mir die Polizei die perfekte Verbindung von Sport und beruflicher Entwicklung ermöglicht. Sowohl während als auch nach meiner sportlichen Laufbahn plane ich, bei der Polizei meine Karriere fortzusetzen“.

Lukas Pertls Weg als Triathlet zur Polizei war familiär inspiriert. Bereits sein Bruder ist Polizist und Polizeispitzensportler. Über ihn hat Lukas die Polizei nicht nur als einen der größten Spitzensportförderer Österreichs kennengelernt, sondern auch als einen Dienstgeber mit vielfältigen beruflichen Aussichten. „Es freut mich total, dass mir die Aufnahme in den Polizeispitzensportkader ermöglicht wurde. Das Aufnahmeverfahren ist kein Kinderspiel gewesen.“ Seine fünfjährige Ausbildungszeit wird er im BZS Graz verrichten. Neben dem sportlichen Werdegang war es für den Salzburger wichtig, einen Gegenpol zum bewegungsorientierten Beruf zu haben. „Daher begann ich nach erfolgreicher Matura ein Grafik-Design-Bachelorstudium, das ich im September 2023 abschloss.“ Dank seiner umfangreichen Erfahrungen sieht sich Lukas für die Polizeiausbildung im Zuge des Spitzensportkaders sowohl menschlich als auch sportlich gerüstet.

Neue Spitzensportlerinnen und -sportler des BMI: Laurenz Leitner, Lisa-Marie Hirner, Verena Hiden, Fritz Martin, Michaela Heider
Neue Spitzensportlerinnen und -sportler des BMI: Laurenz Leitner, Lisa-Marie Hirner, Verena Hiden, Fritz Martin, Michaela Heider © Gepa Pictures/Simona Donko/Matic Klansek/Patrick Steiner/Christian Walgram

Jonas Schuster.

Der 20-jährige Tiroler will eines Tages „zu den besten Skispringern der Welt gehören“. Mit Gold bei der Skisprung-Junioren-WM 2022 in Zakopane, Polen, Silber im Einzel- und Gold im Mannschaftsbewerb bei der Junioren-WM in Whistler (Kanada) ist er seinem Vorsatz bereits nähergekommen. Um weiter voranzukommen ist für ihn die Polizeiausbildung im Rahmen der Förderung des Spitzensportes die beste Option.
„Um zu den Besten zu gehören, muss ich rundum sehr gut aufgestellt sein. Zum einen finde ich den Polizeiberuf sehr spannend und interessant und zum anderen ist es die ideale Möglichkeit, um meine Sportart weiter ausüben zu können und zugleich eine Berufsausbildung zu absolvieren.“ Nach seiner Matura 2022 am Skigymnasium Stams, hat er seinen Grundwehrdienst verrichtet.

Verena Hiden unterstützt fortan das polizeisportliche Judo-Team. Zu ihren größten Erfolgen zählt ein neunter Platz im Team Mixed-Bewerb der Judo Weltmeisterschaft in Doha (QAT) im vergangenen Mai. Vielseitigkeit und Abwechslung, die der Polizeiberuf mit sich bringt, waren die Beweggründe der jungen Steirerin, sich für einen Platz im Polizeispitzensport zu bewerben.

Julian Tritscher ist Skibergsteiger. Nach der Absolvierung der Skiakademie in Schladming unter der Mindestschulzeit standen dem 20-jährigen Steirer im Wintersportbereich viele Türen offen. Das Skibergsteigen war es schlussendlich, wofür er sich entschieden hat. Mit einem ersten Platz im Sprint in der Junioren Weltmeisterschaft in Comapedrosa (Andorra), ist Julian auf Höhenflug. „Ich bin zur Polizei gekommen, da es für mich die beste Möglichkeit ist, meinen Sport auszuüben und zusätzlich von einer fundierten Berufsausbildung zu profitieren.“

Julian Hörl.

„Mein großes Ziel war es immer, ein zweites Standbein neben dem Spitzensport aufzubauen – dafür ist die Ausbildung bei der Polizei perfekt“, sagt der Beachvolleyballer, der stolz ist, seit Herbst Teil der Polizeispitzensport-Familie zu sein, zumal er als Duo mit Polizeispitzensportler Alex Horst ein erfolgreiches Team bildet. Am Polizeiberuf hatte er schon als Kind Interesse, das durch Bekannte und Freunde bestärkt wurde. Dem HTL-Absolventen gelang ein fünfter Platz bei er Beachvolleyball-Europameisterschaft in München 2022.

Jan-Luca Posch klettert für den Kletterverband Österreich. Sein bestes Karriereergebnis erzielte er mit Platz 6 in der Disziplin Bouldern beim Weltcup in Prag (Tschechien) 2023. Der Tiroler erwarb die Matura am Sport-BORG in Innsbruck und war zuvor Heeressportler. „Ich bin zur Polizei, weil der Beruf sehr facettenreich ist und einem sehr viel Abwechslung geboten wird. Als Spitzensportler bietet mir die Polizei die Verbindung zwischen der Ausübung meines Leistungssports und einer fundierten Ausbildung.“

Laurenz Leitner, Beachvolleyballer, hat nicht nur durch seine Polizeispitzensportler-Kollegen Clemens Doppler und Alex Horst zum Polizeisport gefunden: „Ich wollte zur Polizei, weil ich den Beruf sehr spannend finde und man viel erlebt – vor allem aber, weil ich als Polizist Menschen helfen kann.“ Leitner ist der Teampartner von Polizeispitzensportler Paul Pascariuc. Nebenbei studiert er Wirtschaftswissenschaften. Wegen der Einschulungstage im BZS Graz nahm er extra einen Flug von Asien nach Österreich, bevor er anschließend zu den nächsten Bewerben aufbrach. In schwierigen und stressigen Lagen versucht er, Situationen so anzunehmen, wie sie sind und das Beste daraus zu machen.

Maria Höllwart, Judokerin, erreichte bei der vergangenen Judo-Europameisterschaft 2023 in Montpellier in Frankreich in der Gewichtsklasse +78 kg den neunten Platz. Die 24-Jährige hat an der Tourismusschule in Bischofshofen maturiert. Den Wunsch, Teil der Polizeifamilie zu werden, hatte sie bereits als junges Mädchen. „Später habe ich mir gedacht: Warum nicht jetzt dazu gehen und schauen, ob es für mich passt.“ Und das tat es auch – seit Oktober ist sie Polizeispitzensportlerin im BMI.

Andreas Ploier-Niedeschick.

„Mit meiner Aufnahme ging ein Traum für mich in Erfüllung – Polizisten habe ich immer als Vorbilder gesehen. Nun werde ich Teil der Polizei sein und kann trotzdem meine Leidenschaft für den Spitzensport ausleben“, sagt der erfolgreiche Skirennläufer in den Speed-Disziplinen. Sein größter Erfolg war ein 13. Platz im Super G Weltcuprennen in Cortina d’Ampezzo, Italien. Der Ober­österreicher drückt Polizeischulbank im BZS Graz.

Martin Fritz ist nordischer Kombinierer beim ÖSV. Ein dritter Platz beim Teambewerb auf der Großschanze und beim 4 x 5 km Lauf bei der nordischen Ski-WM in Planica, Slowenien, ist einer seiner größten Erfolge. Der Absolvent der Handelsschule Stams freut sich, Teil der Polizeifamilie zu sein. „Für mich ist es ein super Job mit vielen Möglichkeiten. Auch wenn ich sportlich noch einige Meilensteine erreichen möchte, freue ich mich, nach meinem Rückzug aus dem Sport meine berufliche Karriere bei der Polizei fortzusetzten.“

Sophie Stummer


Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 1-2/2024

Druckversion des Artikels (PDF 607 kB)