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Macheten-Mord in Wien geklärt

Zusammenarbeit zwischen Landeskriminalamt Wien, Bereitschaftseinheit und Zielfahndern des Bundeskriminalamts entscheidend.

Im Rahmen einer internationalen Fahndung nach den Tätern des Macheten-Mords in Wien wurde ein vierter Tatverdächtiger in Frankreich festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Somit sind alle algerischen Staatsbürger in Haft, die verdächtigt werden, am 20. April 2023 einen 31-jährigen Landsmann bei der U-Bahn-Station Jägerstraße angegriffen und mit Macheten getötet zu haben.

"Dass diese schreckliche und brutale Tat bereits nach sieben Monaten restlos geklärt ist, zeigt, dass die Sicherheitsbehörden den Kampf gegen die internationale Kriminalität mit Vehemenz und Effizienz führen", sagte Innenminister Gerhard Karner und dankte den ermittelnden Beamtinnen und Beamten für ihre "akribische und effiziente Arbeit". Drei Faktoren seien für die "perfekte Ermittlungsarbeit" in diesem Fall ausschlaggebend gewesen: die Professionalität der Ermittler, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Kampf gegen internationale Tätergruppen sowie die gute Zusammenarbeit zwischen der uniformierten Polizei und der Kriminalpolizei. Der letzte Faktor sei ein Erfolgsmodell, dass in ganz Österreich angewendet werde, betonte der Innenminister.

Kooperatives Erfolgsmodell

Ein Befund, den der bei der Pressekonferenz anwesende Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien, Gerhard Winkler, teilt. Die gute und enge Kooperation von Bereitschaftseinheit, WEGA, uniformierter Polizei und Sondereinheiten habe auch den entscheidenden Puzzlestein zur Lösung des Falls geliefert. "Bereits 15 Minuten nach der schrecklichen Tat hat die Wiener Bereitschaftseinheit den ersten Verdächtigen verhaftet", führte Winkler aus. Ein 25-jähriger Algerier der vom Tatort zu flüchten versuchte, indem er am Donaukanal ins Wasser sprang, wurde von der Polizei aus dem Wasser gefischt und befindet sich seither in U-Haft. Weitere Festnahmen gab es am 3. Mai 2023 in der Wiener Wohnung eines 34-jähriger Libyer und 30-jährigen Algeriers, bei denen Drogen sichergestellt wurden. Im Zuge der kriminalistischen Erhebungen konnte ein Bezug zu dem Tötungsdelikt in Wien-Brigittenau hergestellt und es konnten dank internationaler Zusammenarbeit weitere Täter in Frankreich ausgeforscht werden: Der Haupttäter, ein 21-jähriger Algerier, sowie seine Komplizen, ein 28-jähriger und ein 21-jähriger Landsmann.

Hintergrund des Machetenmords dürften eine Auseinandersetzung eines von Frankreich aus operierenden nordafrikanischen Drogenkartells sowie persönliche Unstimmigkeiten gewesen sein. Der getötete 31-Jährige hatte in Österreich Vorstrafen wegen Drogendelikten, außerdem bestanden gegen ihn aufrechte Festnahmeanordnungen wegen Verbrechens und Vergehens nach dem Suchtmittelgesetz. Entscheidenden Anteil an der Ausforschung und den Festnahmen der Täter hatte auch die Zielfahndung des Bundeskriminalamts. Durch die professionelle Arbeit dieser Spezialisten konnten die Täter im Ausland ermittelt werden.

"Schwerpunktstreifen" entlang Hotspots

"Die Strategie der Polizeidirektion Wien, mit Schwerpunktstreifen Kriminelle entlang öffentlicher Hotspots wie U-Bahn-Stationen dingfest zu machen, hat sich einmal mehr bewährt", sagte der Wiener Landespolizeivizepräsident Franz Eigner. Diese Sonderstreifen würden ein rasches Einschreiten im Bedarfsfall ermöglichen. "Vom Absetzen eines Notrufs bis zum Eintreffen des ersten Polizisten vor Ort dauert es in Wien im Schnitt rund drei Minuten", führte Eigner aus. Rund 1.300 Einsätze pro Tag verzeichnen die Schwerpunktstreifen, bei denen heuer bereits 15.000 Personenkontrollen durchgeführt und über 900 Personen festgenommen werden konnten. Dank dem System der Sonderstreifen ist sich Eigner sicher, "dass wir weiterhin große Erfolge im Kampf gegen kriminelle Tätergruppen erzielen werden."

Innenminister Gerhard Karner bei der Pressekonferenz zum "Macheten-Mord" in Wien-Brigittenau.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 26352 vom Mittwoch, 22. November 2023, 12:38 Uhr
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